Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/2

606 Vierte Ordnung: Hühnervögel; erſte Familie: Faſanvögel.

geſchlißten, unter einem Deel verborgenen Naſenlöcher liegen, die Schneide an der Wurzel ausgebuchtet, der Schneidenrand ſanft geſ<hwungen, der Unterſchnabel im ganzen ſeicht gewölbt, der Fuß lang, hwa<h und niht mit Sporen bewehrt, der Fittich kurz und gerundet, der aus zwölf ſehr breiten, dachartig übereinander liegenden Federn gebildete Schwanz ungemein lang und ſtark abgeſtuft, weil ſi< namentli<h die beiden mittleren Federn auffallend über die anderen verlängern. Das Geſicht iſt na>t, die Kopfmitte, von dem ſhneppenartig in die Stirn einſpringenden Schnabel an, mit einem ſ{hmalen und niedrigen, aus ſamtigen Federn gebildeten Kamme bekleidet der ſi< auf der Kopfmitte helmraupenartig nah vorn biegt, der Na>ken mit haarigen, zweizeilig geordneten, furzen Federn bede>t, das Kleingefieder ſehr dicht und lo>er. Von der eigentümlichen Pracht des Gefieders ſicht man am ruhig ſißenden Vogel, mit alleiniger Ausnahme der Augenfle>en auf der lezten Armſchwinge, gar nichts; ſie tritt erſt beim Ausbreiten der Flügel und des Schwanzes zu: Tage. Die kurzen Scheitelfedern ſind ſamtſ<hwarz, die haarartigen des Hinterhalſes gelb und ſ{<warxz geſtreift, die Na>en- und Oberrüenfedern auf biſterbraunem Grunde lihtgelb geperlt und geſtreift, die des Mittelrücens auf gelbgrauem Grunde mit runden dunkelbraunen Tüpfeln gezeichnet, die der Unterſeite ziemlih gleichmäßig rotbraun, ſhwarz und lihtgelb gebändert und gewellt. Auf der Außenfahne der Armſchwingen ſtehen längliche dunkelbraune, von einem lihteren Hofe umgebene Tüpfel in dichter Reihe auf graurötlihem Grunde; der Wurzelteil der Fnnenfahne iſt zunächſt dem Scafte auf graurotem Grunde fein weiß gepunktet, im übrigen wie die Außenfahne gezeichnet. Auf den langen Oberarmde>federn herrſcht ein ſchönes dunkles Rotbraun als Grundfärbung vor; hell graurötlihe Streifen, die rotbraune, von einem dunkeln Hofe umgebene Punktreihen zwiſchen ſi< aufnehmen, gelblihweiße Fle>en, Linien und Schmige, bräunlihrote Neßbänder und endlih große ſchillernde, dunkel begrenzte, licht geſäumte Augenfle>en bilden die Zeihnung. Dieſe Augenfle>en ſtehen hart am Schafte auf der Außenfahne und treten auf den Unterarmfedern deutlicher hervor als auf den Schulterfedern. Die längſten Shwanzfedern ſind {hwarz, die Schäfte innen aſhgrau, außen rotbraun, beide Fahnen mit weißen, von einem ſ{hwarzen Hofe umgebenen Fle>en geziert; die übrigen Steuerfedern ähneln ihnen, nur daß ſich die kleineren Fle>en mehr in Reihen ordnen und dichter ſtehen. Der Augenring iſt rotbraun, der S<hnabel elfenbeinweiß, das nate Geſicht hell aſchblau, der Fuß hell karminrot. Die Geſamtlänge beträgt 1,7 bis 1,s m, wovon die Mittelſhwanzfedern 1,2 m wegnehmen, die Länge des eigentlichen Fittichs 45, die der längſten Unterarmfedern aber 75 cm. Die Henne iſt bedeutend Éleiner und viel einfacher geſtaltet und gezeichnet. Die Federn des Kopfes ſind ſ<hwarz und gelb gebändert, die der Oberbruſt und des Na>ens ſ{<hön rotbraun und deutli ſchwarz gewellt, die der übrigen Oberſeite braungelb und ſhwarz gebändert, die der Unterſeite lihtbraun, ſchwarz und gelb in die Quere gewellt, die Handſhwingen auf braunem Grunde ſ{warz gemarmelt, die Unter: und Oberarmfedern auf ſchwarzem Grunde mit vielfah verſ<hlungenen und gekrümmten gelben Linien wie mit Schriftzeichen bede>t, die Schwanzfedern auf dunkel rotbraunem Grunde in ähnlicher Weiſe mit lihteren Farbentönen gezeichnet.

Die Truthühner (Meleagrinae), die eine neuweltliche Unterfamilie der Faſanvögel bilden, ſind große, ſchlank gebaute, hochbeinige, kurzflügelige und kurzſhwänzige Hühnervögel. Der S<hnabel iſt kurz, ſtark, oben gewölbt und gebogen, der Fuß ziemlih ho< und langzehig, der Fittich ſehr gerundet, in ihm die dritte Schwinge die längſte, der aus 18 breiten, aufrihtbaren Federn gebildete Shwanz ein wenig abgerundet, das Gefieder