Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/2

608 Vierte Ordnung: Hühnervögel; erſte Familie: Faſanvögel.

ihre Nahrung für ſich allein; die Weibchen ſchlagen ſi mit ihren halberwahſenen Jungen in faſt ebenſo zahlreiche Banden zuſammen und verfolgen abgeſondert denſelben Weg. So geht es weiter, immer zu Fuße, ſolange nicht ein Jagdhund oder ein anderes vierfüßiges Raubtier ſtörend dazwiſchentritt oder ein breiter Fluß den Weg abſchneidet. Gelangt eine Truthuhngeſellſhaft ans Ufer eines ſolchen, ſo ſammelt ſie ſi< zunächſt auf dem höchſten Punkte und verweilt hier manchmal tagelang, gleichſam beratend, ehe ſie ſih entſchließt,

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Pfauentruthuhn (Meleagris ocellata). e natürl. Größe.

überzuſeßen. Die Männchen blähen ſih auf und kollern, als ob ſie ſi ſelbſt Mut einzuſprechen hätten, und die Weibchen und Fungen ahmen ihnen na, ſo gut ſie können, bis ſ<ließlih bei ruhigem Wetter das Wageſtück unternommen und der Strom überflogen wird. Ein einziges „Glu>“ des Leithahnes gibt das Zeichen, und die Flugreiſe beginnt. Den alten Vögeln wird es niht ſ{hwer überzuſeßen, ſelbſt wenn der Fluß eine engliſche Meile breit ſein ſollte; die jüngeren und minder kräftigen aber fallen oft unterwegs auf das Waſſer hinab und müſſen dann verſuchen, das Ufer ſchwimmend zu erreichen. Sie ſchließen dabei den Flügel feſt an den Leib, breiten den Schwanz, ſtre>en den Hals nah vorn und greifen mit ihren Füßen ſo weit aus, wie ſie können, erreichen auh gewöhnlich das feſte Land. Hier