Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 3

Blutſauger. Siedleragame. 55

und Ohr des jene Gebiete des geheimnisvollen Erdteiles betretenden Vogelkundigen entzü>en und berauſchen, ebenſo feſſelt die feuerköpfige oder Siedleragame die Bli>ke des Anfömmlings. Aber auh bei längerem Aufenthalte lenken dieſe prächtigen Geſchöpfe immer und immer wieder die Aufmerkſamkeit auf ſich: ih wenigſtens habe mich niemals an ihnen ſatt ſehen können.

„Das alte Männchen der Siedleragame (Agama colonorum, occipitalis und picticauda, Podorrhoea colonorum) zeigt ſo ſchimmernde Farben, wie ſie die verblichenen, in Weingeiſt aufbewahrten Stücke unſerer Muſeen freilich nicht im entfernteſten ahnen

Siedleragame (Agama colonorum). % natürl. Größe.

laſſen. Der ganze Kopf des lebenden Tieres iſ feuerrot, die Kehle gelb geſprenkelt; Körper und Beine glänzen dunkel ſtahlblau; über den Nüen verläuft ein heller, weißer Strich, der jedo<h auch fehlen fann. Die Unterſeite des Shwanzes vom Aſter bis zur Mitte iſt ſtrohgelb, die entſprechende Oberſeite an der Shwanzwurxzel hell ſtahlblau, der Shwanz in fernerem Verlaufe feuerrot, ſeine Spigenhälfte dunkel ſtahlblau. Bei alten Stücken iſt der Schwanz an der Wurxzelhälſte oben und unten hell ſtahlblau; hierauf folgt eine feuerrote Binde, die faſt die ganze übrige Hälfte des Schwanzes einnimmt und nur einen kurzen, dunkel ſtahlblau gefärbten Teil an der Spiße übrigläßt. Das Weibchen trägt ein einfaches braunes Schuppenkleid mit heller Nükenlinie. Die jungen Männchen gleichen den Weibchen, zeichnen ſi< aber durch hellgelbe Fle>en auf Kopf und Na>en aus. Fn den Bergen von Aguapim, im Fnneren der Goldküſte, fand ih eine ſ<höne Spielart der Siedleragame und zwar immer in Waldesdi>kichten. Bei ihr zeigten die Männchen einen rein