Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 3

720 Erſte Drdnung: Froſchlurche; ſiebente Familie: Hylen.

Wie verſchiedenartig die Fortpflanzung der Laubfröſche ſein kann, beweiſt unter anderem der in Ecuador und Peru heimiſche Taſchenfroſ< (Nototrema marsupiatum, Hyla marsupiata), der die Gattung der Beutelfröſche (Nototrema) vertritt. Fn ihrer Geſtaltung unterſcheiden ſich die ſehs bekannten, im tropiſchen Amerika wohnenden Arten

Kolbenfuß (Hyla faber). Natürlihe Größe.

der Gattung durchaus niht weſentlih von den eben genannten Laubfröſchen; das Weib<en aber trägt auf dem Rücken eine nah hinten ſih öffnende Taſche von etwa 1 cm Tiefe, die in jeder Hinſicht an jene der Beuteltiere erinnert und auh wirkli dazu dient, die Eier während der erſten Zeit ihrer Entwikelung oder bei anderen Arten bis zur vollen Verwandlung der Jungen in ſih aufzunehmen. Duméril und Bibron kannten, als fie den Taſchenfroſh beſchrieben, die Bedeutung des Beutels no< niht, vermuteten aber ſelbſtverſtändlih das Richtige. Höchſt wahrſcheinlich ſtreiht das Männchen während der Begattung die von ihm befruchteten Eier mit den Hinterfüßen in die Taſche des Weibhens, wel< leßtere ſih, wie einige Stücke bewieſen haben, im Verlaufe der Entwickelung der Eier über den ganzen Rücken ausdehnt und dem Tiere dann ein unförmliches