Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 3

Taſchen ſroſ<: Verbreitung. Fortpflanzung. Färbung. 721

Ausſehen verleiht. Wenn die jungen Tierchen ihre Verwandlung ſo weit beendet haben, daß ſie als Quappen ausgekrochen und hinreichend erſtarkt ſind, trägt ſie die ſorglihe Mutter zum Waſſer und überläßt ſie hier ſih ſelbſt. Bei anderen Arten der Gattung, wie bei dem gleichfalls in Ecuador und Peru vorkommenden Schildkrötenfroſche (Nototrema testudineum) und dem mittelamerikaniſhen und venezolaniſchen Eierträger (Nototrema oviferum), durchlaufen die Jungen ihre vollſtändige Entwickelung innerhalb der Bruttaſche, bedürfen überhaupt feines Waſſerlebens und kriechen als vierbeinige Fröſchchen aus.

Der Taſchenfroſch unterſcheidet ſi<h von den übrigen Arten der Gattung durch die niht mit den Schädelknochen verwachſene Kopfhaut, die verhältnismäßig kurzen Beine und den ſ{<hmalen Stirnxaum zwiſchen den Augen, der nicht breiter iſt als die Augenlidbreite.

Taſchenfroſ< (Nototrema marsupiatum). Natürliche Größe.

Er gehört zu den bunteſten Arten der Gattung. Die Grundfärbung der Oberſeite iſt ein ſ<hônes Grünblau, das hier und da, beſonders am Kopfe und auf der Nückenmitte, dunkelt. Die Zeichnung beſteht aus dunkelgrünen, hell eingefaßten Längsſtreifen und Fle>en, die ſi< bald nähern, bald wieder voneinander entfernen und ſo regelmäßige Figuren darſtellen, die Beine ſind mit dunkleren Ringen, Bändern, Streifen, Fle>en und Punkten gezeichnet. Bei einzelnen Stücken, insbeſondere bei Männchen, weicht die Zeihnung des Nückens inſofern ab, als die einzelnen Felder, die von den hellen Linien um[hloſſen werden, kleiner und unregelmäßiger ſind.

Über den Keimlingszuſtand des dem Taſchenfroſche nahe verwandten Eierträgers

hat D. F. Weinland berichtet. Unter einer kleinen Anzahl von Lurchen, die an das Brehm, Tierleben. 3. Auflage. YI1. 46