Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 3

Allgemeines. Unken. Gelbbauchige Unke. TP

Moores, und in der That klingt ihr Ruf nicht heiter und fröhlich, wie der des Teichfroſches, ſondern ſhwermütig und traurig: kein Menſch aber, der ſich die Mühe gegeben hat, die niedlihen und ſ<hön gefärbten Tierchen zu beobachten, wird dem Übelwollen, das ſi<h an ihren Namen heftet, beipflichten, und niemand, der ſi<h noch auf troŒenem Lande befindet, ihren zwar leiſen, aber doh ſehr volltönigen Ruf unangenehm finden können.

Da man erſt in den leßten Jahren die beiden deutſchen Unken genauer kennen gelernt und unterſchieden hat, halten wir es für geraten, zuerſt die trennenden Merkmale beider anzugeben und auf die Gebiete ihrer Verbreitung hinzuweiſen, dann aber, ohne die

Gelbbauchige Unke (Bombinator pachypus). Natürliche Größe.

Unterſchiede zu berü>ſihtigen, ein Bild der Lebensweiſe beider Arten zu geben, es der Zukunft überlaſſend, die feineren Züge im Leben der nahe verwandten Tiere aufzufinden und zu ſondern. Beide ſind ausgeſprohene Waſſertiere.

Die Gelbbauchige Unke (Bombinator pachypus) iſt gedrungener gebaut, ihre Schnauze kürzer und mehr gerundet, ihre Finger ſind dier, die Körperwarzen kräftiger. Der Unterſchenkel iſt im Verhältnis zum Fuße länger. Das Männchen zeigt ſ{hwarze Begattungsbürſten an der Unterſeite der zweiten und dritten Zehenſpiße, und es fehlen ihm Schallſä>ke. Der Rücken iſ dunkel gelbgrau mit Erzſchimmer und ohne ſ{hwarze Fle>en, der Bauch zitron- bis pomeranzengelb, mit blaugrauen oder ſhwärzlichen Fle>en; die Spigen der Finger und namentlich der Zehen ſind immer gelb. Die Länge beträgt 4—4,5 cm.

Dieſe Art verbreitet ſi<. von Frankreich an, wo ſie no<h an der Fſère und in den Ardennen gefunden wird, über Belgien, Niederland, Deutſchland, Savoyen, die Schweiz, Tirol, Obex- und Mittelitalien, Steiermark, Öſterreich, Dalmatien, Montenegro, Ungarn,