Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 3

786 Zweite Ordnung: Shwanzlurche; zweite Familie: Fiſhmolche.

die Augen zieht. Finger- und Zehenſpiben ſind gelblih. Ein junges Stü>k von wenigen Monaten, das Harlan unterſuchte, hatte keine äußeren Kiemenbüſchel mehr.

Wir verdanken Barton, der den Shlammteufel im Jahre 1812 beſchrieb, die erſte Kunde von dieſem Tiere, das im ganzen Flußgebiete des Miſſiſſippis und in den Strömen der Bundesſtaaten von Louiſiana bis Nordcarolina lebt, hier langſam herumkrie<t oder umherſ<wimmt, aber auh gegen 24 Stunden auf dem Troenen aushalten kann, ſi< von Würmern Krebſen und Fiſchen nährt, ſehr gefräßig iſt und oft wie ein Raubfiſch zum Ärger der Fiſcher an die Angel beißt Er verläßt von ſelbſt das Waſſer niemals, hat ein ungemein zähes Leben und iſt vollklommen harmlos. Seine Larvenzeit muß von kurzer Dauer

S@lammteufel (Cryptobranchus alleghaniensis). %s natürl. Größe.

ſein, da man Quappen von ihm bis jeßt ebenfalls no< niemals gefunden hat. Die Eier ſind, nah E. D. Cope, ziemlih groß und werden an zwei einander gegenüberliegenden Punkten mit kräftigen Strängen an ihre Unterlage befeſtigt. Mit dieſen wenigen Worten iſt die Lebenskunde des Tieres erſchöpft; ſelbſt Holbrook, der eine Spielart des Hellbenders beſchrieb, weiß ihnen nihts hinzuzufügen. Höchſtens das eine dürfte noh zu ſagen ſein, daß die amerikaniſhen Fiſcher ihn fürhten und einzelne von ihnen, wie manche der unſrigen den Waſſermolch, ihn für giftig halten.

Neuerdings hat man den Hellbender wiederholt in Gefangenſchaft gehalten, ihn auh lebend einigemal, zuerſt im Jahre 1869, na< Curopa gebracht. Er geht {nell an die Nahrung, wenn man ihm Fleiſch oder Fiſchköpfe vorhält, erträgt aber auch langes Faſten. H. und S. Phelps Gage haben beobachtet, daß erwahſene Shlammteufel unter Waſſer Atembewegungen ausführen, die den Zwe>k zu haben ſcheinen, die dur< den Mund eingeführte Luft durh die Kiemenſpalten ſtreichen zu laſſen; da aber J. Le Conte dieſes Muskelſpiel ſi<h no< über den Kehlkopf hinaus erſtre>en ſah, vermutet er überdies, daß