Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 3

Anolis: Allgemeines. Rotkehlanolis. 73

Dank ihrer Harmloſigkeit und Zuthulichkeit haben ſich die Anolis ſelbſt in Südamerika, wo man, wie der Prinz von Wied bemerkt, faſt allen Tieren \hädlihe Eigenſchaften andichtet, wenn nicht die allgemeine Zuneigung, ſo doch das Vertrauen erworben, daß ſie niht giftig ſeien. Nirgends betrachtet man ſie mit Widerwillen, hier und da ſogar mit Wohlwollen, als ob man ihre guten Dienſte, die ſie dur< Wegfangen von Kerbtieren wirkli leiſten, zu würdigen ſcheine; ſelbſt ihre Dreiſtigkeit, die ſih unter anderem darin bethätigt, daß ſie ſi< auf den ſie verfolgenden Menſchen ſtürzen und an ihm feſtbeißen, verzeiht man ihnen gern. Alle Arten ertragen bei geeigneter Pflege die Gefangenſchaft längere Zeit und fönnen daher auh ohne Schwierigkeit nah Europa gebracht werden.

Als Vertreter der Gattung mag uns der Notkehlanolis (Anolis carolinensÌis, principalis, porcatus und bullaris, Lacerta principalis, Dactyloa bullaris) dienen.

Rotkehlanolis (Anolis carolinensis). Natürliche Größe.

Die Kennzeichen des Tieres ſind folgende: Der Kopf iſt verlängert, dreie>ig und platt, bei jungen Stücken faſt eben, bei alten kräftig doppelt gekielt und mit ziemlih großen, vielſeitigen Schilden gede>t, das Trommelfell ſichtbar, der Hals kurz, unten beim Männchen mit einer mäßig großen Wamme geziert, der Leib ebenſo hoch wie breit, oben nicht gekielt, unten platt, oberſeits mit fleinen, ſehse>igen oder runden, niht übereinander liegenden, leiht gektielten Schuppen, auf der Bauchſeite mit eiförmig ſe<hse>igen, übereinander liegenden und leicht gefielten Shuppen bekleidet, der Shwanz beinahe rund, an der Wurzel zuſammengedrüt und an der Spitze mit kleinen, gekielten, in Wirteln ſtehenden Schuppen bekleidet. Bei den lebenden Tieren iſt die Oberſeite glänzend grün, die Unterſeite ſilberweiß, die mit weißen Schuppen gede>te Kehlwamme leuchtend rot, die Schläfengegend ſchwarz, ein großer Augenfle>en über der Achſelhöhle blau gefärbt und die Schwanzgegend dur ſhwarze Punkte gezeichnet. Die grüne Farbe kann ſi<h jedo<h au<h mehr oder minder in Bräunlich oder Braun verwandeln, überhaupt auf das verſchiedenartigſte ändern. Nah S{homburgk