Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4
Glattbutt. Goldbutt. Flundexr. Klieſche. Zunge. Zebrazunge. DAT
gleihmäßig blaßbraun, auf der Unterſeite aber weiß aus, hat 76 Strahlen in der Nü>kenfloſſe, 11 in der Bruſtfloſſe, 6 in der Baulhfloſſe, 59 in der Afterfloſſe, 14 in der Shwanzfloſſe, erreicht eine Länge von 25—80 cm und ein Gewicht von 2—8 kg. Sie bevölkert die däniſchen, ſhwediſhen, norwegiſchen, britiſhen und isländiſhen Küſtengewäſſer, findet ſi zwiſchen den \ſ{<le8wigſhen Watten, dringt aber niht häufig in die Oſtſee ein, reicht hier auh niht ſoweit nah Weſten und Norden wie die Flunder.
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Zungenſchollen oder Sohlen (Solea) endlih heißen die länglihen Schollen mit abgerundeter, . ſhnabelartiger Shnauze, ſhon vor den Augen beginnender und bis zum Schwanze verlaufender Rückenfloſſe, ſehr großer Aſterfloſſe, abgerundeter Schwanzfloſſe, auf beiden Seiten entwid>elten Bruſtfloſſen, deren Strahlen ſämtlich geteilt ſind, ſ{<huppiger Bekleidung und eigentümlichhem Gebiſſe, indem die in mehrere Reihen geordneten Hechelzähne nur die untere, alſo die Blindſeite des Maules bewaffnen. Die Augen liegen auf der rehten Seite. Die an 40 Arten zählende Gattung iſt in allen geeigneten Meeresgebieten der gemäßigten Gürtel und des tropiſhen Gürtels gut vertreten, fehlt aber, laut Günther, in den ſüdlihen Teilen des ſüdlihen gemäßigten Gürtels.
Die Zunge oder Seezunge, Sole der Engländer und Franzoſen, Suela der Spanier, Solha der Portugieſen, Soplia der Ftaliener (Solea vulgaris, Pleuronectes golea), ein höhſtens 60 cm langer, bis 4 kg ſ<hwerer Fla<hfiſ<h, iſt auf der Außenſeite und an den Spigen der Bruſtfloſſen ſchwarz, auf der Blindſeite bräunlih. Die Rückenfloſſe ſpannen 84, die Bruſtfloſſe 7, die Bauchfloſſe 5, die Afterfloſſe 67, die Schwanzfloſſe 17 Strahlen.
Vom Mittelländiſchen Meere bis zum Eismeere fehlt die Zunge keiner Küſte des weſtlichen Europa. Fn der Nordſee tritt ſie ſehr häufig auf, dringt auch in die hier mündenden Flüſſe ein; in der Oſtſee dagegen kommt ſie niht weiter als bis Kiel vor, erreicht hier au<h niht entfernt die Größe wie in den anderen Gebieten.
Jn beſonders reicher Anzahl an Arten und Einzelweſen bewohnen die Flachfiſche die Meere des gemäßigten und tropiſhen Gürtels; nah Norden hin nimmt die Artenzahl raſh ab: in den britiſhen Gewäſſern werden, laut Yarrell, 16 Arten, im Kattegat nur noh 13, an der Küſte von Norwegen 10, bei Fsland 5, bei Grönland 3 Arten gefunden. Über die fremdländiſchen Flachfiſche wiſſen wir noh viel zu wenig, als daß wir uns eines auh nur annähernd richtigen Überbli>es rühmen fönnten. Es ſoll deshalb nur ſo viel bemerkt ſein, daß die geſtaltende Kraft der niederen Breiten auch innerhalb unſerer Familie ſich bemerkli<h macht, daß namentlih die Farbenverteilung bei vielen der betreffenden Arten eine ganz andere, dem bunteren Grunde des Meeres vollkommen entſprechende iſt. So zum Beiſpiel beherbergen die indiſchen und vielleicht auh die chineſiſhen Gewäſſer, die überhaupt erſtaunlih rei<h an eigentümlih geſtalteten und farbenprächtigen Fiſchen ſind, eine Zunge, die treffend Zebrazunge (Synaptura zebra, Pleuronectes zebra) genannt wird, weil ſie auf der ganzen Augenſeite auf gräulihbraunem Grunde mit zehn querüber verlaufenden rotbraunen Streifen gezeichnet iſt, die nah dem Schwanze zu dunkeln und dort faſt ſ{<warz werden.
Mit Ausnahme des Heilbuttes lieben alle vorſtehend beſchriebenen Flachfiſche ſeichte, am liebſten ſandige oder doh niht ſ{li>ige, d. h. mit weichem, tiefem Schlamme
TOL