Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4

Pagel. Auſtraliſcher Schneidkiefer. Großfingerfloſſer. Gefle>ter Derbſtrahler. 59

Die fünfte Familie der Stahelfloſſer, die der Schneidkiefer (Hoplognathidae), die der Vervollſtändigung der Überſicht halber an dieſer Stelle aufzuführen iſt, wird nur durch die gleihnamige Gattung (Hoplognathus) mit vier Arten aus den Küſtenmeeren Auſtraliens, Japans und Perus vertreten. Sie umfaßt Fiſche mit erhöhtem, zuſammengedrü>tem Körper, der mit ſehr kleinen Kammſchuppen bede>t iſt und eine ununterbrochene Seitenlinie zeigt. Die Kieferknochen zeigen einen ſcharfen Rand, an welchem die mit den Knochen verwachſenen Zähne undeutlich hervortreten; der Gaumen iſt zahnlos. Der vordere mit Stachelſtrahlen bewehrte Teil der Rüenfloſſe übertrifft an Ausdehnung den hinteren weichen, die Afterfloſſe trägt drei Dornen, die bruſtſtändigen Bauchfloſſen je einen harten und fünf weihe Strahlen.

Auſtraliſher Shneidkiefer (FHoplognathus conwayi). 1s natürl. Größe.

Unſere Abbildung zeigt den Auſtraliſhen Schneidkiefer (Hoplognathnus conWw ayi). Uber ſeine Lebensweiſe wie über die ſeiner Gattungsverwandten fehlen genauere Angaben.

Beſſer bekannt ſind die Derbſtrahler (Cirrhitidae) aus dem Fndiſchen und Stillen Meere, deren hier abgebildeter Vertreter, der Großfingerfloſſer (Chilodactylus macropterus, Äbbildung S. 60) von Auſtralien zu den wichtigſten Nußfiſchen der ſüdlichen Meere gehört. Als weiteren Vertreter der Familie, deren Arten leiht an den verdid>ten, ungeteilten unteren Strahlen der Bruſtfloſſen erkannt werden, bilden wir den grünlichen, unregelmäßig braun gezeichneten Gefle>ten Derbſtrahler (Cirrhites maculosus, Abbildung S. 61) ab, der eine Länge von 25 em erreiht und vom Roten Meere und Oſtafrika bis zu den Sandwich-Fnſeln verbreitet iſt.