Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 5

Gefurchter Fadenſhwimmkäfer. Hydroporus elegans. Cnemidotus caesus, 583

Verbreitung haben, ſind in Fiſchteihen niht gern geſehen; denn ſie greifen die junge Brut an und verhindern ihr Aufkommen.

Während Dyticus, oder auh Dytiscus geſchrieben, zwei ziemlih gleihe und beweglihe Krallen an den Hinterfüßen hat, kommen bei den mittelgroßen Fadenſhwimmkäfern, die den Gattungen Acilius und Hydaticus angehören, zwei ungleiche vor, deren obere feſt iſt, bei Cybister Roesgelii nur eine beweglihe; überhaupt ſind es die Verſchiedenheiten in der Klauenbildung und in den Erweiterungen der männlihen Vorder- und Mittelfüße, welche die weſentlihen Erkennungszeichen der aufgeſtellten Gattungen abgeben.

Der gefurhte Fadenſ<hwimmkäfer (Acilius sulcatus), deſſen Weibchen wenig hinter der Mitte in unſerem Vilde (S. 50, Fig. 8) ſi breit macht, ſtimmt in der ſcheibenförmigen Erweiterung der männlichen Vorderfüße mit der Gattung Dyticus überein, unterſcheidet ſih aber von ihr durch die bereits angegebene Krallenbildung an den Hinterfüßen und dur den Mangel einer Ausrandung an dem leßten Bauchringe. Die Weibchen führen auf den vier Zwiſchenräumen zwiſchen ihren wenigen, die ganze Länge der Flügelde>en durchziehenden Riefen lange Behaarung ſowie je ein dergleichen Büſhchen an den Enden der gelben Mittellinie des liht umrandeten Halsſchildes. Die Oberſeite des Körpers iſt ſ<warzbraun, die untere ſ{<hwarz mit Ausſ{<luß einiger gelblichen Fle>e am Bauche. Die Larve zeichnet ſih durch geſtre>tere Bruſtringe vor der vorigen aus. Der gefurchte Faden\{<hwimmfkäfer kommt überall zwiſchen den größeren, gleihgroßen und bedeutend kleineren Dyticiden vor und unterſcheidet ſih weder durh Lebens3weiſe, no< in der Entwi>elung von der zuerſt geſchilderten Art.

Die kleinſten, diefen Formenkreis beſchließenden Shwimmkäfer von dur<ſ<hnittli< kaum 4,5 mm Länge gehören der Gattung Hydroporus an, welche ſih dur< nur vier Fußglieder an den beiden vorderen Paaren der Beine und durch fadenförmige Hinterfüße neben ihrer geringeren Größe von allen anderen unterſcheiden. Die 180 über die ganze Erde verbreiteten Arten, deren eine (nigrolineatus) in Europa und in Nordamerika zugleih vorfommt, laſſen ſi teilweiſe {wer voneinander unterſcheiden. Manche zeichnen ſih durh artige, lichte Zeihnungen aus, eine beſonders, der Hydroporus elegans, führt den Namen mit Recht. Auf bleihgelbem Untergrunde der Flügelde>en, welcher dem ganzen Tierchen eigen, ſtehen ſ{<hwarze, ſaubere Schraffierungen, wie ſie unſere Abbildung (S. 50, Fig. 9) vergegenwärtigt. Dieſer Käfer gehört zu den Berühmtheiten des Mannsfelder Salzſees, oder vielmehr der in ſeiner unmittelbaren Nähe befindlihen Waſſerlöcher, kommt ſonſt nur wieder im Süden Europas (Frankreih, Schweiz, Kiew) und an denjenigen Stellen des Adriatiſchen Meeres vor, welche ſi< für den Aufenthalt von Shwimmkäfern eignen.

Um auch der Waſſertreter mit ſ{hmalen, niht verlängerten Hinterhüften zu gedenken, ſei der Cnemidotus caesus erwähnt, über deſſen Körperbildung viel Abweichendes von den vorigen zu berichten wäre; der an einer Waſſerpflanze in unſerem Bilde (S. 50, Fig. 10) emporkriechende kann einen ungefähren Begriff davon geben. Die größte Breite erlangt der Käſer von einer Schultere>e zur anderen, das kurze, hinten in einen Mittelzahn ausgezogene Halsſchild verengert ſi< nah vorn mit geradlinigem Seitenrande, und dur das Vorquellen der Augen tritt abermalige Verbreiterung ein. Die nurx zehngliederigen, der Stirn eingelenkten Fühler und die bedeutendere Länge des lezten, kegelförmigen Kiefertaſtergliedes im Vergleich zum vorleßten begründen weitere Merkmale. Alle Beine ſind ſchlank, beſonders die Füße. Die ſtark gewölbten Flügelde>en, an deren Grunde ein Schildchen nicht bemerkt wird, durchziehen Reihen grober Punkte, welhe nah hinten