Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 6

164 Würmer. Fünfte Klaſſe: Rundwürmer; zweite Drdnung: Fadenwürmer.

\. Abbild. S. 163), deſſen Mundhöhle eine elliptiſche Kapſel mit di>en, braunen Wandungen enthält. „Dieweiblichen Kappenwürmer gebären lebendige Junge, die ſhon imMutterleibe aus den zarten Cihüllen auskriehen und bei den größeren Exemplaren (von 1—2 em) zu vielen

Luftröhrenwurm (Syngamus trachealis). a) Weibchen und b) Männchen. 18mal vergrößert.

Tauſenden angetroffen werden. Durch eine derbe Haut geſchüßt, bleiben die nah außen gelangten Würmer nicht ſelten mehrere Vochen lang im Waſſer lebend und bewegli<h, Zeit genug, um au< im Freien einen paſſenden Zwiſchenwirt zu finden und zu infizieren. Fn der Regel ſind es die unſere Wäſſer maſſenhaft bewohnenden fleinen Cyklopen, in welche die Würmer einwandern. Jn kleineren Aquarien geſchieht die Einwanderung gewöhnlih ſchon na< wenigen Stunden und oftmals in ſolcher Menge, daß man die Eindringlinge na< Dußtenden zählen kann. Fſſt die Zahl der Paraſiten eine größere, fo gehen die Wirte gewöhnli<h na<h Abſchluß der Embryonalentwi>elung zu Grunde, ohne dadur<h den Tod ihrer Paraſiten herbeizuführen. Mitunter werden dieſe no< mehrere Tage ſpäter lebend angetroffen.“ Die winzigen Tierchen erreichen in ihrem erſten Wirte unter mancherlei äußeren und inneren Veränderungen noch niht die Länge von 2 mm. Jhre vollſtändige Entwickelung tritt aber erſt ein, nachdem ſie mit den Cyflopen von einem Fiſche ver\{<lud>t worden ſind, welche Vermittelung am häufigſten der Flußbarſh übernimmt.

Eine lette Strongylide, mit welcher wir uns beſchäftigen müſſen, dürfte manchem Vogelfreunde unter unſeren Leſern unliebſam bekannt geworden ſein. Es iſt Syngamus trachealis, der Luftröhrenwurm der Vögel, ein höchſt fataler Gaſt in Volièren und Hühnerhöfen. Der Gattungsname bezieht ſih auf die Eigentümlichfeit, daß an dem Orte, wo die geſhle<tsreifen Tiere ſich aufhalten, in der Luftröhre ſehr verſchiedener Vögel, zumal junger und ſ{wächliher Fndividuen, der Paraſit immer paarweiſe angetroffen wird,

das Männchen dem Weibchen zu unlöslicher Che angekittet. Fn geringerer Anzahl ſcheint der Syngamus häufig vertragen zu werden. Er fommt aber oft in ſolhen Mengen bei einem Vogel vor, daß er niht bloß die ganze Luftröhre dur< Reizen und Blutſaugen in Entzündung verſeßt, ſondern ſie au< bis zum Erſti>en ſeines furchtbar gequälten Wirtes