Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 6, page 569
Kurzſtachliger Seeigel. Kletternde Seeigel. 519
die ſich namentli<h mit Patellaſchalen zude>ten und dieſe mit ihren Saugfüßchen feſthielten, ſieht in dieſer Eigentümlichkeit der Tiere bloß die Befriedigung eines Schußbedürfniſſes gegen äußere Unbilden.
Übrigens haben wir kaum die Lebensweiſe der Seeigel, wie überhaupt ihrer Klaſſengenoſſen, zu beobachten angefangen, und werden wir no< künftighin dur<h eine Menge von Anpaſſungen und unerwarteten Gewohnheiten überraſht werden. Wer hat {on von Eletternden Seeigeln gehört? F< meine nicht ſolche, die langſam ſi<h an ſteilen oder überhängenden Felſen halten und hinaufziehen, ſondern welche, gleih unſerer Cucumarie, auf baumförmige Seegebilde mit Vorliebe ſteigen und auf dem feinſten Aſtwerke von
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Leder-Seeigel (Asthenosoma hystbrix). ?/% natürl. Größe.
Polypen und Tangen ſi<h vermittelſt ihrer über Körperlänge ausgeſtre>ten Saugfüßchen ſichern. Eine folhe Art, Psammechinus microtuberculatus, bietet ebenfalls das Aquarium der zoologiſchen Station in Neapel.
Übrigens iſt hinſichtlih der Bewegungsweiſe der Seeigel wohl noh ſehr viel zu beobachten, wie aus den gelegentlihen Bemerkungen von Agaſſiz in ſeinem großen Werke („„Reyision of the Echini“) hervorgeht. So benugen die Arten von Arbacia bei der gewöhnlichen horizontalen Fortbewegung nicht die Saugfüßchen, ſondern laufen geſchi>t und ſGnell auf den Stacheln, wie auf Stelzen. Das ſpatelförmige Ausſehen derjenigen Stacheln, welche in der Nähe des Mundes ſtehen, rührt ohne Zweifel von der Abnuzung beim Gehen her. Wenn die Tiere jedoch ſteigen und klettern wollen, nehmen ſie die Saugfüße zu Hilfe.
Aus der Beſchaffenheit des Skelettes der Seeigel erklärt es ih, daß die foſſilen Reſte ihrer Vorfahren in größter Menge gefunden werden. Eine Menge wichtiger Beziehungen dieſer foſſilen Formen untereinander und einſt exiſtierender zu den jeßt lebenden haben ſih daraus ergeben. Einer der merkwürdigſten Seeigel, welchen Profeſſor Grub e einſt nach einigen Bruchſtü>en A sthenosoma genannt, aber erſt Wyville Thomſon in ſeiner