Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 6, page 627

Haarqualle. Wurzelmundſhne>e. Periphylia. 569

erhellt, daß die blaue gemeine Schirmgqualle um ein Geringes leichter iſt als das Waſſer. Die meiſten Quallen ſind entſchieden etwas ſ{<werer und ſinken in den Nuhepauſen, wie man ſih an einigen anderen gemeinen Arten der europäiſchen Meere, der Haarqualle (Cyanea capillata) und der untenſtehend abgebildeten Wurzelmundqualle (Rhizostoma Cuyieri), überzeugen kann. Es iſt kaum möglich, die eine oder andere Art der Schirmquallen als beſonders ſchön und zierlih zu bezeichnen, ſie alle ſind reizende Ge-

Wurzelmundqualle (Rhizostoma Cuxieri). Kleines Exemplar.

[höpfe, jedenfalls iſt die zuleßt genannte wegen ihrer Größe und köſtlihen blauen und violetten Schattierungen eine der angenehmſten Formen für das Auge.

Au die Tiefſee birgt Shhirmquallen. Eine ſehr ſhöne wurde auf der Challenger-Expedition in der Nähe von Neuſeeland in einer Tiefe von 2000 m gedredſht. Es iſt die auf S. 570 von der Unterſeite abgebildete Periphbylia mirabilis, deren Durchmeſſer 16 cm beträgt, und die von zarter violetter Farbe mit dunkleren Tentakeln iſt.

Die Quallen ſind ſo ruhige, ſchöne Erſcheinungen, daß man weder ihnen ſelbſt Böſes zutraut, no ihr harmloſes Auftreten von Neidern und Feinden gefährdet glaubt. Dennoch ſind ſie im Kampfe um das Daſein nicht verſchont geblieben. Jn den Quallen ſiedeln ſich nicht ſelten fleinere Krebſe aus den Ordnungen der Aſſeln und Amphipoden an. Manche Gattungen, z. B. Cassiopea, haben von einem fleinen Fiſche, dem Schedophilus medusophagnus, zu Leiden. Er wird 3—10 cm lang und pflegt ſi< in kleinen Trupps in