Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 6

642 Hohltiere. Dritter Unterkreis: Sh wämme; zweite Klaſſe: Gemeinſ<wämme.

ſolher Ammokoniden, welche in kohlenſäurereihem Waſſer ihre Kalknadeln verloren und an die Benußung gebotener Fremdkörper ſih gewöhnt hätten, auf Globigerinenſchli> zurück gewandert ſeien und hier nun von Xenophyen verwerteten, was ſie bekommen konnten. Die beiden Arten mit Kieſelfremdkörpern ſtammen, nebenbei bemerkt, aus 5316 und 5332 m Tiefe, die mit Kalkkörpern aus 3600 und 4600 m.

Eine dur< manche Eigentümlichkeiten ausgezeichnete Familie bilden die Gummi- oder Leder\{<wämme., Der Typus derſelben, die Sippe Chondrosía (\. Abbild. S. 641, Fig. 1), ſiedelt \ſi< in Form kleiner, unregelmäßiger Fladen und Laibe an, die in der Negel nur mit einem Ausſtrömungsloche verſehen, alſo Einzelweſen ſind. Die Oberfläche iſt ſ<lüpfrig und dunkel gefärbt, die der Unterlage ſih anſhmiegende Fläche hell. Beim Abreißen und Herausnehmen aus dem Waſſer ziehen ſie ſi< auffallend zuſammen, eine Fähigkeit, welche einige andere Shwämme, z. B. die ſhönen Seeli.nonen (Tethya), in no< höherem Grade beſiven. Von ihrem Ausſehen werden die Chondroſien von den Fiſchern carnume oder rognone di mare, Meexrfleiſh oder Meerniere, genannt. Sie ſind ſchon im friſchen Zuſtande äußerſt zähe, tro>nen aber an der Luft zu Maſſen zuſammen, ſo feſt, wie dides Leder. Man kann ſie in dieſem Zuſtande jahrelang aufbewahren, und dann nehmen ſie nah dem Wiederaufquellen ganz das Ausſehen friſherExemplare an. Auch im ſüßen Waſſer, in wel<em viele Shwämme ſhon na< einigen Stunden ſich zerſezen, verändern ſie ſich erſt nah vielen Tagen, obſchon ihre Lebensthätigkeit darin glei<h aufhört.

Jh habe den Nachweis geliefert, daß dieſe Leder\{wämme durch einige Sippen von weniger feſtem Gefüge mit der Sippe Halisarca (\. Abbild. S. 641, Fig. 2) zuſammenhängen, Arten von ganz weicher, faſt ſhleimiger Beſchaffenheit, wel<he man als den Sto> anſehen darf, auf welchen die Entwikelung eines Hauptaſtes des Baumes der Spongien zurü>zuführen iſt.

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Kieſelnadeln von A) Desmacidon armatum,

Unter den Shwämmen der gegenwärtigen B) Desmacidon arciferum. 200—800 mal vergr.

Erdperiode beanſpruchen diejenigen, welche einahſige Kieſelkörper (Monactinellidae) abſondern, den erſten Plas. Wir wollen wenigſtens einige der am häufigſten vorkommenden Formen dieſer Hartgebilde vorführen und nehmen dazu eine, wie es ſcheint, alle Meere in ungeheurer Fülle bewohnende