Cèrnagora

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denthaten zu verrichten um den Preis der Verewigung. Stets ehrt der Cèrnogorer das Andenken der um die {warzen Berge gefallenen Helden , und ſingt no< heute Ivo’s Leben. Welches Gepräge ſollen dieſe Lieder wol tragen? — Grabgeſänge, welche, die geliebten Helden no< einmal zur Grube geleitend, Tod und Verweſung athmen. Vom adriatiſchen bis zum ſchwarzen Meere, von den Karpathen bis zum Balkan können wir dieſen melancoliſhen Klängen lauſchen. —

Die iliriſ<e Sprache eignet ſi ihrer Biegſamkeit wegen vorzüglich zum Geſange. Die Kämpfe werden oft glei<h an Ort und Stelle von den poetiſchen Hochländern beſungen.

Auch der gegenwärtige Vladika hat ſo manches Nationallied verfaßt, welches in die Nation übergangen iſt. — Eine Sammlung ſeiner Volksgeſänge erſchien in dieſem Jahre zu Belgrad, woraus manche intereſſante Notiz für fernere Geſchichtsſhreiber Cèr= nagora’s zu {óöpfen ſein wird. —

Kehren wir zum Hochländèr zurü>, begleiten wir ihn, nahdem wir ſeinen Klängen unter mancherlei Betrachtungen gelauſcht, in ſeine Hütte. Fürchtet Euch nicht, die Jhr ihn begleiten wollt!

„Wo man ſingt, da laß Dich ruhig nieder ; Böſe Menſchen haben feine Lieder.“

Der Fremdling und Reiſende, ſelbſt der Erbſeind Türke in Begleitung eines Cérnogorers, mit einem Worte: wer Cèrnagora als Oaft betritt, wird wie