Cèrnagora

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wir machten dieſe Bemerkung; uns möge man's glauben. Der arme Stiegliy beobachtete dieſe Erſcheinung gewiß mit feuchtem Auge — wir ſ<hweigen und ehren feinen Schmerz!

Fürchtet Euch. niht, die Jhr den Hochländer begleiten möchtet, fürchtet Euch nicht vor Langweile. Seid Jhr Diplomaten , ſo diplomatiſirt- mit ihm im Bereiche ſeines Horizonts. Er wird Euch, oft in?s Gebiet der Schwärmerei, des Abenteuerlichen hinüberſ<hweifend, mit ſtolz erhobenem Haupte die Schicfſale feines Volkes erzählen, die Thaten ſeiner Märtyrer Euch ſingen, mit Scharfblic die gegenwärtigen Verhältniſſe und Beziehungen des Freiſtaates detailliren, und Euch in gewandter Rede überzeugen, daß Cèrnagora alle ſeine Kräfte zur Befreiung der benachbarten, den Türken unterſtehenden Raja’s aufzubieten und dieſe für ſi< zu gewinnen, bereit iſt, ſo wie er jenſeits der Grenzen {on ſv manchen Raja, wieder auf andere kluge Weiſe, zum Anſchließen an Cèrnagora — erflärt dur< Verweigerung des Haraé’s — bewog. Vielſeitig könnt Jhr die Augenbli>e ausfüllen. Erzählet ihm von Euerer Heimat; er wird Euch aufmerffam betraten, ob Euerer Kälte ſtaunen , zürnen; er ergreift das Wort, malt ſeine Heimat mit einer Thräne im Auge, deren Farbenſpiel kein Regenbogen des Himmels wiedergibt , und — reißt Euch hin. Erzählet ihm von Eneren Frauen , wenn Jhr ein hübſches Capitel von der Heiligkeit derſelben hören wollt. Erzählet ihm.

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