Cèrnagora

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dieß und jenes; Ihr werdet Euch wundern, wie wenig er ſich wundert. Ganz im Gegentheile anderer ungebildeter Leute prüft er die verwi>ellſten Fälle mit jener Würdigung, die kein vernunftbegabtes Weſen den Proclamationen einer Allmacht verſagen ſollte. Sind ſie nicht die ſtets erhabeneren Auſgaben , dur) deren alleinige Löſung wir nur zur Seligkeit des Wiſſens emporſteigen. Wer ſie unbeachtet läßt, den begraben fie. Die Thorheit iſt ein ſtinkendes Aas, ihr Grabſtein ein Zeitkoloß. — Der Cérnogorer prüſt und wägt jedes Euerer Worte, ohne in ſ{wierigen Fällen mit aufgeſperrtem Munde jede Forſchung träge oder fre< aufzugeben, und fo das weiſe Verhältniß der außer uns auftauchenden Erſcheinungen zur menſchlicen Vernunft zu verkennen oder zu verleumden. Die ihm inwohnende unverfälſchte Natur verbürgt ihm das alles Seiende, mit der menſchlihen Vernunft heute oder morgen zuſammentreffend, zu unſerem Dienſte, zur Erweiterung unſeres Wiſſens erſchaffen iſt — Herren der Schöpfung ſollten ſich von Himmels\profſen, die ihr Fuß ſtolz betreten muß, von Bundern und Mährchen in die Klemme jagen laſſen! —

Der Cèrnogorer iſ in dieſem Punkte, wie in den meiſten Beziehungen ganz das Gegentheil feines Nachbars, des fataliſtiſchen Türken, der inmitten ſeiner Schwelgereien zu gänzlicher Paſſivität herabſinkt ; deſſen Gehirn , einem Sonnenſtäubchen nahe gebracht, in gigantiſchen Schatten von Aberglauben zurü>wir-