Cèrnagora

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cier, der dem Paſcha von Skadar gefiel, erhielt von dieſem den Antrag, die Charge zu laſſen, und in ſein Gefolge zu treten. Der Beſcheidene machte die Vorſtellung, daß er dem Paſcha auf keine Weiſe zu dienen im Stande ſei. „Können Sie rauchen?! — fragte der Paſcha. „Ich bin kein Feind davon, Gospodare!“ erwiederte der Officier. „Nun ſo rauchen Sie mir den ganzen Tag vor. Sind Sie zufrieden mit der Würde ?‘—

Sehen wir uns in der Stube des Hochländers um. Sie iſt ſieben bis acht Fuß hoh, und enthält 100 vis 150 Geviertfuß. Der Fußboden, in deſſen Mitte der Herd ſteht, iſt meiſt mit behauenen Steinen belegt. Einige Steine, ſeltener Holzklöge, als Siße und Tiſch, höchſtens noch eine hölzerne Ofenbank, die Truhe zur Aufbewahrung von Kleidern, Waffen, Handwerksgeräthſchaften u. ſt. w., der irdene Krug und ein Trinkbecher vollenden ſo ziemlich das Hausgeräthe; außer dei den Wohlhabendſten ſucht man vergebens eine Beitſtättez der Hochländer legt ſi getroſt auf eine Binſenmatte, bede>t ſi mit der Struka, und \{lummert bald hinüber in das Land der Gleichheit. Hie und da ziert die Wand das Bild eines grieciſ<en Heiligen *) und die langen Flinten; nicht ſelten auch eine bedeutende Sammlung von Turbanen und prächtigen türfiſhen Waffen, die den gefallenen Muſelmännern aus dem Gürtel gezogen, und als begeiſternde Trophäe von Enkel zu Enkel in Ehren gehalten und ver-

*) Notabene eines niht unirten Heiligen!