Cèrnagora

120

ſidenz ſpielt, contraſtirte. Inmitten aller vornehmen Damen und Herren war er nichts weniger als verlegen, führte mit ſeinem Tafelnachbarn eine ſehr anſtändige, innige Converſation, ſcheute ſih niht, allgemeine Geſpräche mit Fragen zu unterbrechen, die vielmehr Belehrungen ſchienen, nahm wol au< felbſt dáäs Wort, und declamirte ſeine logiſchen Erzählungen zu allgemeiner Luſt. Die vorkommenden, noch nie gegeſehenen Gerichte nahm er — nachdem er ſi, ein Geſpräch mit ſeinem Gegenüber anfnüpfend, wol umgeſchen — mit einem Anſtande und einer Zierlichkeit ein, die nichts zu wünſchen übrig ließen. —

Das Benehmen des Hochländers beiTiſche iſt anſtändige Herzlichkeit. Teutſche! fürhtet Euch nicht vor Unverdaulichkeit! Begeiſterung ſtreut in's einfaheGericht, wenn der Hausherr die Heldenthaten derVorfahren erzählt, dieG ewürze aus den beiden Reichen „Vaterlandsliebe und Dankbarkeit“ — ausländiſche Gewürze! — Die Tiſchgeſpräche- drehen ſi auch oft um“ ihre Staatsverfaſſung, um ihre Angelegenheiten mit dem Erbfeinde u. |. w. „Nach vollendetem Mahle beginnen die Trinkſprüche, denn der Morgenländer trinkt nur vor und nah ſeiner Mahlzeit, und lacht uns aus, wenn er uns zwiſchen dem Eſſen trinken ſieht. Wenn die Trinkopfer ſich ſehr in die Länge ziehen, ſo rührt dieß daher, daß der Grieche und der Slave das Geſpräch lieben, und der Wein dasſelbe belebt. Wenn der Hausherr nach den erſten Toaſten