Cèrnagora

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mung ankömmk. Ueberhaupt hangk er mit Liebe an den Sitten und Gebräuchen der Vorfahren; er tadelt uns, ſie mit der Mode verwechſelt zu haben; er ehrt das Alter. *), kleidet ſich wie ſeine Voreltern, trinft aus ihrem Becher, ficht mit ihren Waffen *#*), gleich natürlich, mäßig und tapfer wie ſie; mit einem Worte: Der Hochländer hat noch keine Handbreit von ſeiner Ureigenthümlichfeit eingebüßt. Unter dieſen ſtehen hervor: die Blutrache , das Abſchneiden und Aufbewahren der Feindesföpfe, der Mädchenraub und die Gevater\<aft dur< die Tonſur.

Ueber die Blutrache haben wir ſhon in $. 5 dieſes Capitels unſere Meinuñg in Robert's Worten ausgeſprochen. —

Das Kopfabſchneiden wird im $. 15 beſprochen werden. —

Der Mädchenraub würde unſeren modernen Entführungen vollkommen gleichen, wenn der Cernogorer nur ein wenig Manier annähme, und der geliebten Beute nicht ſogleich das rothe Käppchen — das Si-

*) „Dieß iſt in der ganzen griechiſch-ſlaviſchen Welt der Fall, felbſt bei den Türken iſt ein Raja, der ſechzig Jahre zählt, frei von der Zahlung des Haraë's, und ſelbſt der unbändig ſtolze Muhamedaner reiht einem ſolchen ſeine Pfeife und Caffee,“

„Vir ſuchten vergebens“ — ſagt Welden — „einige dieſer Waffen durch Kauf, an uns zu bringen — — „„Sie ſind uns ſo wenig feil als unſere Freiheit““, gaben fie zur Antwort.“

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