Cèrnagora

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vorzeigte, Man wollte natürlicherweiſe jenen abwei» ſenz er jedoch beſtand auf ſeinem Rechte, worauf ſich folgender Proceß entſpann, denn ber Vladika ſinnig genug beilegte. Der mit dem Dhre erhob ſeine Klage: „Als das Gefecht am higigſten war, traf au< meine Kugel; ih ſah zweihundert Schritte vor uns mein Opfer fallen. Da wollte ich, nach der Väter Gebrauch

5, Obwol die Unthat des Einen die eines Andern nicht

aufhebt, ſo ſollte man doh dem armen, bedrängten Cérnogorer , der nichts will, als was Jedem gebührt, niht zu ſchwarz anrechnen, was man von unſeren Muſtern in Afrifa, die Freihxit predigen und Sclaverci bringen , beinahe rühmte. —

Von Seite der Regierung wurde der Unfug aus folgenden Gründen noh nicht entſchieden aufgehoben:

1. Weil durch ſeine Abſchaffung dem Türkenfeinde , dem

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Bluträcher, ein ungeheuercs Feld von Mißhandlungen und Unthaten eröffnet würde.

Weil dieſer Gebrauch den Hochländer zur Zerſtörung des Barbaren ſpornt. Der Feige hat ein immerwährendes Schandmal; der Zwiſchenraum zwiſchen den aufgeſte>ten Köpfen iſ ſeine Trophäe, So lange vor Cèrnagora’s Thoren die Barbarei brüllt, muß das Volk wach erhalten werden dur<h Mittel, die paralliſiren ; ſonſt iſt's aus mit dem ſlaviſchen Olymp

Der Schaden, der aus dieſem Gebrauche entſpringt, iſt nur der , daß die tapferen, ſiegreichen Cèrnogorer in der Sucht, Türkenköpfe zu erobern, ſi<h vereinzeln, den wahren Zwe des Augenbli>es aus dem Auge laſſen , und ſo ſchon manhes Gefecht verloren. —