Cèrnagora

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Dieſes ſo eben beſchriebene Been diente den 1289 gegen einander operirenden ſerbiſchen und türkiſchen Heeren zum Kriegsſchauplaßze. —

Lazar hatte ſi< mit ſeinem Heere am Abſfalle der Höhen bei Pristina , mit dem linfen Flügel an dieſe Feſtung gelehnt, aufgeſtellt. Eine Meile vor ſeiner Stellung brauste die durch viele Regengüſſe angeſhwollene Sidnica, und trennte das ſerbiſche Heer von der türkiſchen Auſſtellung.

Kaum hatten die Moslem?’s den Fluß überſchritten, als fie von den tapferen Serbiern, ihren Deſpoten an der Spigze, mit ſolher Wuth angegriffen wurden, daß ſie, gänzlich geſchlagen, ihr Heil in der Flucht ſuchten. Doch die drohenden Worte der Vezire *), ihre Säbelhiebe und der ausgetretene Fluß brachten die Janitſcharen (eine von Amurad neu errichtete Truppe) wieder zum Stehen. Die Wahl zwiſchen dem Tode durch's Schwert und dem ne< gewiſſeren in den Fluten brachte die fanatiſhen Moslem's zur Verzweiflung; ſie kehrten um und ſtürzten in den Feind, um zu ſterben oder Bahn zu brechen.

Hier war der Augenbli>, „dem fliehenden Feinde goldene Brü>en zu bauen, oder ihm eine ſtählerne Schuzwehr entgegenzuſeßen.“ Doch die ſiegtrunfenen Serbier, mit Plündern beſchäftiget , und auf einen ſo gewaltigen Angriff nicht gefaßt, [eis

#%) Amurad war ſchon vor der Schlacht dur den Mordſtahl Obilié's gefallen.