Cèrnagora

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als jede ihren Gemal vor Allen hervorhebt. Zelina Cèrnojevié Jure’s Gattin meint, noh feine Mutter gebar einen Helden glei<h ihrem Cèrnojevié; da nimmt Brankovié’s Gefährtin das Wort, daß noch fein Menſchenſchooß ſo einen edlen unbeſiegbaren Helden gebar, als ihr Vuk if. Bei dieſem Streite fängt Obilié’s Gattin Vukosava an, die beiden Schweſtern herzlih auszulachen, und ſpriht zu ihnen: „„Geberdet Euch nicht ſo drollig und neidiſch! lobt mir nux niht den Brankovié, der fein bekannter Held, auh niht den Cèrnojevié Jure, der weder Held noch Heldenſohn iſt ; \ondern erhebt mit mir den Milos Obilié, den Heldenſohn, den Helden, den eine Hercegovinerin gebar!“ Die Gemalin des Vuk Brankovié erzürnte darob, {lug die Vukosava mit der weißen Hand, und ſo ſanft ſie dieß that, ſtrömte doch der Vukosava das Blut aus der Naſe. Sic ſprang dann auf den flinken Beinen weheklagend aus der weißen Burg, und ſuchte ihren Gemal. Leiſe ſprach ſie zu ihm: „„die Gemalin des Branukovié ſagt, du ſeieſt niht ein Edler, von Edlen entſproſſen, du ſeieſt elender Vorfahren Abkömmling, haſt niht den Muth, mit Vuk Brankovié zu fämpfen, weil du mit deiner Rechten kein Held biſt.#4 Dieß fränkte den Milos fehr; er beſtieg den Streithengſten, ſuchte Vuk Brankovié, und ſprah alſo zu ihm: „„Vuk Brankovié! Wenn dich eine Mutter geboren, komm auf einen Heldenzweifkampfſ, damit wir ſehen, wer von uns der größere Held !‘“ Und Vauk beſtieg den Streit-