Cèrnagora

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Zu dem Verluſte dieſer ſo entſcheidenden Schlacht bei Kosovo haben hauptſächli<h die ſhle<t getroffenen Manövers der ſerbiſchen Heerführer, die mangelhafte Wahl des Terrains zur Defenſive - Aufſtellung, die Nichtkenntniß der Charaktere ihrer Gegner und der Verrath des Vuk Brankovié beigetragen.

Die Türken rü>ten mit einer großen Maſſe irregu, lärer Truppen (die Janitſcharen waren tapfer, aber eben ſo undisciplinirt wie das übrige Heer) in einer Operationslinie, d. i. ohne Baſis, auf dem Wege von Saloniki nah Kosovo vor, überſtiegen in großer Unordnung den Ljubotin Dagh, und gaben ihre linfe Flanke dem Berge Triagala bloß. Wäre dieſer Berg beſeßt geweſen, ſo wären die Türken erſt nah großen Verluſten oder vielleicht gar niht über den Ljubotin Dagh gekommen. Eine Armee von dreißigtauſend woh!bewaffneten und tapferen Kriegern, wie die Serbier, hätte ſi< hinter dieſem, mit einem Bollwerke verſehenen, natürlihen Walle vortheilhaſt gegen das Anſchwärmen einer berittenen Horde halten können, die nur in kleinen Haufen die ſhwierigen Pfade erſteigen konnte. Die Türken wären wahrſcheinlih genöthigt geweſen, ſi<h einen anderen Uebergangspunkt zu ſuchen. Hätten ſie den Uebergang, was erſt nach Eroberung des Monte Triagala mögli war, dennoch forcirt, ſo wäre dieß mit Verluſt der halben Armee geſchehen, und die lezte Kraft der Türken an den Ufern der Sidnica gebrochen. Nicht im Stande, ſi< über das Gebirge zurü>zuziehen , hätten ſie die Waf-