Cèrnagora

170

fen ſtre>en oder ſi< in die Pfanne hauen laſſen müſſen.

Um dieſe Vernichtung der türkiſchen Armee in's Werk zu ſezen, mußte ſich das ſerbiſhe Heer nah Verluſt des Bollwerkes Monte Triagala mit ſtarker Nachhut hinter die zweite Vertheidigungslinie, die Sidnica, zurüdziehen. Die Defenſive-Aufſtellung wäre hinter dieſem angeſhwollenen Fluſſe à cheval der Straſſe folgende geweſen: Der undurhwatbare Fluß vor der Front, der rechte Flügel an denſelben, der linke an die — unter einem re<hten Winkel einmündende — Grasanica gelehnt. Eine Meile rü>wärts gieſer Poſition liegt die Feſtung Pristinaf als Rühalt. Selbſt das, damals etwas befeſtigt geweſene Kosovo fonnte nah einem unglü>li<hen Ausgange zum Zufluhtsorte benüßt werden. Die ſerbiſhe Armee war daher vor allen möglichen Unglücksfällen vielfach geſichert, während Amurad's Heer nach einem mißglü>ten Angriffe auf die ſerbiſche Stellung ohne Rückzug und Lebensmittel in dem verhängnißvollen Amſelfelde ſein Grab gefunden hätte.

Von türkiſcher Seite war der Angriffspunkt auf dieſe ſtrategiſche Redoute gut gewählt. Nach Amurad's Gewohnheit wurde der Feind auf dem kürzeſten Wege überraſcht, und fonnte ſi<h nur in Eile zum Kampfe rüſten. Nach dem erfolgten Uebergange des türkiſchen Heeres über den Ljubotin Dagh war die linke Flanke der Sexbier in ihrer Auſſtellung bei Kosovo bloßgeſtellt, uud dieſe mußten, im Falle Amurad's Ueber-