Cèrnagora

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Feindes bedrängt , ſuchte der Greis Hülfe in Venedig ; abr die Republik, die eben einen Friedens- und Handelsvertrag mit Sultan Bajazet abgeſchloſſen hatte, fonnte dem Helden nur eitlen Troſt gewähren, und der Schwarze kehrte heim in ſeine Berge, um dort mit den Tapfern , die ihn zum Führer gewählt, fein Grab zu ſuchen. Alsbald ſte>te er mit eigenen Händen die Feſte Zabljak, die er mühſam den Türken abgerungen, in Brand, verſezte die Mönche von dort nach Cetinje und erbaute hier, in einer von der Natur befeſtigten Stellung die Kirche und die Feſtung, die noch jezt die Hauptſtadt des Landes iſt, Endlich ſeßzte eine allgemeine Verſammlung jener todesmuthigen Krieger einſtimmig feſt, daß Jeder, der ohne ausdrüclichen Befehl den ihm zur Vertheidigung angewieſenen Poſten verließe, ſeines Waffenſhmuckes beraubt und, mit Frauenkleidern angethan, den Weibern überliefert werden follte, die ihn, mit No>en und Spindel ausgerüſtet, im ganzen Lande zum Geſpötte herumführen würden. Die Scheu vor einer ſolchen Schmach machte unter dieſen freien Männern jeden Verrath unmöglich, Cèrnagora erſtarfte, und weithin erſco!l der Ruhm des cernogoriſhen Volkes. Ivo vermählte ſeine beiden Töchter mit erlauchien Fürſtenz die eine mit dem walahiſhen Hoſpodar Radul, die andere an den Herr{cher Georg Brankovié. Leßtere wird unter dem Namen majka Andjelka (Mutter Angelia) no heutzutage von den Serben als Heilige verehrt.

Die große Venezia ſuchte ſich mit Ivo zu verbin-

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