Cèrnagora

186

beicilen, mih zu rüchen."“ Als ſolches die Tochter Venedigs geredet, weiß Stanisa ſi< nicht mehr zu faſſen: mit der dreifach geflochtenen Peitſche haut er ſeinen Renner, daß er dahinraſet gleich einem Tiger, und als er bei Djuro anlangt, trifft der Cèrnogorer ihn mit ſeinem Wurfjpieß mitten auf die Stirn. Da ſinkt der \{<höne Vojvode todt am Fuße des Berges nieder.

Starr vor Entſezen ſchen die Svati einander eine Zeit lang an, endlich beginnt ihr Blut zu ſieden, und ſie geben einander Gaben, nicht mehr Freundſchaftsgaben , nein, Schre>ensgaben der Wuth und des Todes. Den ganzen Tag hindurch kämpften ſo die Häupter der Stämme gegen einander, bis daß ihr Schießbedarf erſchöpft war, und die Abendnebel ſich mit dem Blutdampfe des Schlachtfeldes vermiſchten. Die Wenigen, die der Tod verſchont, waten bis an’s Knie im Blute. Seht, wie dort ein Greis mühſam dahinſchreitet, unverkennbar iſt's der Held Cèrnojevié Ivo ; in namenloſem Schmerze fleht er zu Gott: m Sendè mir einen Wind vom Gebirge her und zerſtreue dieſen unglü>lichen Nebel, damit ih ſchaue, wer von den Meinen am Leben blieb.“ Und Gott erhörte ſein Flehen und ſandte ihm einen Windſtoß, der die Luft durchfegtez da überſhaute [vo das Feld, weithin mit Pferden und zuſammengehauenen Reitern bede>t. Von einem Leichenhaufen zum anderen bewegte ſich der Greis, und ſuchte, ob er den Sohn nict entded>e.

Ein Neffe Ivo’s, Jovan, der todesröchelnd da-