Cèrnagora

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lag, ſah ihn vorüberziehen; er raffte ſeine legten Kräfte zuſammen, erhebt ſich, auf dem Ellbogen geſtützt, und ruft: „„Höre, Oheim Ivo, Du gehſt ſo ſtolz vorüber und fragſt ni<ht Deinen Neffen, ob die Wunden wol tödtlich ſind, die er für Dich empfing. Was macht Dich ſo hohmüthig? Sind es die Geſchenke der ſ{hönen Lateinerin?“ — Ivo kehrt bei dieſen Worten ſ< um und fragt, in Thränen zerfließend den Cèrnogorer Jovan, wie ſein Sohn Stanisa umgekommen. — „yEr lebt," erwiederte Jovan, „er floh nah Zabljak auf ſeinem ſchnellen Roſſe, und die Tochter Venedigs, die er verſtoßen, kehrt als Jungfrau heim zu ihrem Vater.“

Nach dem Üübereinſtimmenden Zeugniſſe aller Pies men trat StaniSa, nachdem er ſeinen Vegner getödtet, zum Jslam über, um der Rache der albaneſiſchen Slasven zu entgehen; aber auh der Beg von Dulcigno, Obren Vuk, Vetter und Rächer des ſ{<önen Vojvoden, ward aus Furcht, er möchte durch die Tücke des Renegaten um das Erbtheil ſeiner Väter kommen, Muſelmann. Sieben Jahre lang dienten beide Häuptlinge dem Sultan, der dann zum Lohne jedem ein erblihes Paſchalik gab. Ohren Beg erhielt das von Dukagine bei Ipek, wo ſeine Nachkommen , die Mahmud Bugovié, ſtets mächtig geblieben ſind; SianiSa ward zu Skadar eingeſeßt, wo ſeine Nachs fommen bis zum Jahre 1833 geherrſcht haben , zu welher Zeit der rebelliſ<he Mustapha, leßter Paſcha aus dieſer unter den Namen Buschatli bekannten Familie,