Cèrnagora

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von der Pforte verbannt; ward. Dieſen Namen erhielten die Nachkommen Stanisa’'s zum Andenken an das Dorf Buschati, wohin ſie einſtmals flohen, da ſie von den Chriſten des Gebirges, die ſie unterjochen wollten, bei Léskopolje geſhlagen waren. Noch jezt ſind die Bewohner Skadar's und die Cèrnogorer nicht mit einander verſöhnt und immer noch fordern ſie Köpfe zum Andenken des {önen Djuro. Jn der Handlungsweiſe Tvo’s und Stanisa?s lag die Urſache von all dem Unheil, welches ſeii dem Cèrnagora betroffen. Die Geſchichte dieſes Hochlandes dreht ſich durchaus um den alten orientaliſ<hen Grundſag der Geſammibürgſchaſt. Dieſem nach iſt jedes Geſchlecht von Natur unſterblich und unumſchränft und kann nur durch die Schuld des Renegaten, die von ihrer erblilichen Pflicht ſi< losgeſagt haben, untergehen. So ward denn in Cèrnagora, glei<h wie in Jſrael, das auserwählte und bevorrechtete Geſhle<ht dur<h Abfall vom Glauben zerſpalten: Céèrnagora war das Aſyl der dem Familiengeſeß treugebliebenen Helden, Ska= dar, das Samaria dieſes Volkes, nahm den Sohn des neuen David auf, der ſogleich die Waffen gegen fein eigenes Geſchlecht kehrte. Zwar werden, da, dem orientaliſchen Glauben nach, die Helden unſterbliche Halbgötter ſind, die Krieger von Cèrnagora ſiegreich den Renegaten Albaniens widerſtehen, allein die Geſammtbürgerſchaft des Blutes laſtet {wer auf ihnen, ihre geprieſene Unſterblichkeit iſ für ſie nur ein ununterbrochenes Märtyrerthum : ſie haben fügli<h den