Cèrnagora
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Kriegsfkunſt- hatten weichen müſſen, ſie dennoch, den ungeregelten Horden des Jslam Bare 94 ihre völlige Veberlegenheit behaupteten. Die Niederlage des bosniſchen Vezirs, der bald darauf vor Scham ſi entleibte, brachte die Muſelmänner dahin, daß ſie von nun an ſih mit rem ſchwarzen Hochlande nur noch in Plänkeleien eintießen , die von feiner hiſtoriſchen Bedeutung ſind.
Am 18 October 1830 ſtarb, im vierundachtzigſten Jahre ſeines Alters und nach einer faſt halbhundertjährigen Regierung, der: große Vtadika Peter, der Ludwig XIV. von Cèrnagora. Dieſer {lichte Gegner Napoleons am adriatiſchen Meere hatte mehr als irgend einer ſeiner Vorgänger dazu beigetragen, ſein Land ſtaatlich zu ordnen. Seine Tapferkeit und ſeine unbeugſame Willensfraft waren mit Milde gepaart, die ihm in hohen Grade eigen war. Seine Gabe der Ueberredung und der Beredſamkeit war ſo außerorsdentlih, daß ein Wort von ihm genügte, um von den Cèrnogorern die größten Opfer zu erlangen; ſeine “Macht war unbeſchränkt, und ſelbſt der Gubernator gehorchte ſeinen Befehlen, obgleich dieſer ihm an Würde gleich: ſtand und ihm gegenüber jeinen Sig hatte. Seine patriarchaliſche, einfache Lebensweiſe war ſo ſtreng, daß er nicht einmal während ſeiner leßten Kranfheit in ſeiner Schlaſſtube, oder vielmehr in ſeiner ärmli<en Zelle, Feuer hatte. Sobald dieſes Haupt des Heldenvolfes die Augen geſchloſſen, eilien alle Blemen herbei, um ihn zum legten Male die Häude zu füſſen.