Cèrnagora
314
lang in vielen Krümmungen zwiſchen fahlen Höhen ſich ſ<längelnd, an deren Abhängen aus üppigem Grüne die geſhma>vollſten Landhäuſer bli>en, welche größtentheils den zahlreihen, renomirten Schiffscapitänen Cattaro’s gehören. Nachdem man ſi no< an dem Anblice der Häfen Perasto und Persagno geweidet, erbli>t man ſüdöſtlih einbiegend — wie überraſchend! wie majeſtätiſ<h! — den rieſigen, faſt überhangenden cèrnogoriſhen Felscoloß, der no< bis zur kühnen Höhe öſterreichiſ<h iſt. An ſeinem Fuße, dem Längen - Endpunkte des Golfes, taucht Cattaro aus den von Orangen, Citronen, Oliven und Cypreſſen magiſch wiederſchimmernden Wellen. Wollte Jemand von Cattaro einen Ausflug nach Cèrnagora madchen, ſo muß entweder ſhon auf ſeinem Paſſe die Erlaubniß dazu erſichtlih ſeyn, oder er fann dieſelbe auh bei dem dortigen Kreisamte gegen Stellung zweier angeſehener Bürgen erlangen. Da es aber eine ausgemachte Unbequemlichkeit und äußerſt ſ{hwierig bleibt, als Fremder derlei Bürgen zu ſtellen, ſo wird man gewöhnlih dur<h die Güte des dortigen Kreishauptmannes deſſen enthoben. Kaum ſegt man den einen Fuß an's Ufer, ſo wird man {on allenthalben von Cèrnagora - Führern mit Anträgen beſtürmt, unter denen man ſi auch getroſt den \ſympathetiſchſten wählen kann, da ſämmtliche als öſterreichiſhe Unterthanen der Behôrde befannt, und nur Erprobte zu Führers befugt ſind. Dennoch warte man lieber den Bazar ab,