Cèrnagora

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der Natur ſehr ungetreuen Plumpheit des Bauers mancher Länder unterſcheiden möge.

„Die Männer ſind größtentheils ſe<s Schuh hoch, {<hösn und nervig gebaut, von wildem, aber freiem Anſehen, welches, wenn man es gewohnt iſ, mehr Zutrauen, als Verdacht erregt. .… . Der Bau der Mädchen und Frauen iſ niht ſo ho<hſtämmig wie jener der Männer. Selten ſieht man bei ihnen {hö ne Formen, welche die Haus- und Feldarbeit , ſo wie das beſtändige Tragen {werer Laſten nicht auffommen laſſen; auh ihre Geſichtszüge entbehren des feinen Schnittes und Ausdru>es, welcher die männlichen Phyſiognomien charakteriſtiſh bezeichnet, unter denen mir, und ih habe do< mehrere Hundert beobachtet, kein dummes Geſicht vorgekommen. Beide Geſchlehter haben zwar einen großen Mund, aber darin die {önKten Zähne, die man ih denken kann, welche bei den Männern durch den ſ<hwarzen Schnurbart, den alle tragen, noh mehr gehoben werden. Uebrigens ſind alle Geſichter, von Sonne und Wetter verbrannt, {warzbraun , die Bakenknochen hervorſtehend, der Blik des Auges unſtät, aber dieſes, ſo wie das Gehör von außerordentlicher Schärfe, bis in's ſpäte Alter. Die Weiber haben ſehr lange, feine und dunkle Haare, die unſeren Haarfünſilern willkommen ſeyn würden. Zwei Zöpfe, die ih kaufte, wogen, nachdem fie ausgeſotten waren, 1% Pfund und ſind der {önſten Seide zu vergleichen. “