Cèrnagora

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Spuren alterthümlichen Lebens bewahrt, viel Urpoeſie, zugleih aber auh viel Aberglauben. Bei ihnen werden die Nymphen und Localgoltheiten, als die des Felſens, der Quelle, des Berges, der Stadt, des häuslihen Herdes, immer no< verehrt, nur unter dem Namen von Engeln und Genien. Der Genius offenbart ſi< auf verſhiedene Weiſe an den Orten , die er beſhüßt; bald erſcheint er in Geſtalr einer Schlange, bald verräth ein Lufthauch, ein nächtliches Leuchten ſeine Gegenwart. Die theſſaliſchen Zauberinanen citiren den Mond vom Himinel herunter, und er gibt ihnen, in eine junge Kuh vérwandelt , Milch, die ſie bei ihren Zauberkünuſten gebrauchen. Der Glaube an Talismane iſ allgemein verbreitet. Chriſten und Türken verſhlu>en, wenn ſie frank ſind, verzaubertes Papier, oder trinken Waſſer, welches Zauberer weihen, indem ſie zwei geheiligteK ieſelſteine, die Sinnbilder zweier Genien, eines männlichen und eines weiblihen , hinein werfen. Die Slaven führen oft in ihrer Taſche rothen Pfeffer oder Gemshorn, um ſi<h vor dem böſen Blicke :u bewahren. Derſelbe iſt auh Urſache, daß die Türken den Giaurs (Ungläubigen) verboten haben, ihre Fahnen anzuſehen,“ ein Aberglaube, der auch in der mohamedaniſchen Bevölkerung Afrikas tief eingewurzelt iſ, ſo wie er ſich ſelbſt bei den zum Chriſtenthume übertretenen mohamedaniſhen Stämmen jenes Welttheiles bis heut zu Tage erhalten hat. Wie bei allen Griechen - Slaven hat fh] augH bei 6