Das Leben des Fürsten Milosch und seine Kriege : mit dem Bildniss des Fürsten und einer Charte von Serbien

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Giaur hat dich hintergangen, indem er uns vom Fechten, Plündern und Sklavenfangen abgchalten und auf ſo lange Zeit in Unt hätigkeit verſetzt hat; jeßt hat er dich wieder betrogenz er führte dih unmittelbar vor dem Winter in dieſe Mauern, er ſelbſt aber iſt fort und ſammelt Truppenz weil er ſich noch nicht gerüſtet hat, thut er uns Gutes und gibt uns etwa Rationen, iſt er aber einmal ganz fertig und tritt Schnee- und Regenwetter ein, ſo wird cr mit ſeinen Rationen aufhdren; dann werden wir unſere Vferde eſſen und vor Hunger im Winter hier umkommen müſſen.“ Der Paſcha konnte wirklich auf ſolche Reden nichts antworten, ſondern fragte den Wuiß a und Protopresbyter Nenadowitzj und die übrigen ſerbiſchen Kneſen , die bei ihm waren : „Wo iſt Miloſch? Er hat mich betrogen.“ Fndem cr dieſcs ſagte, weinte er vor Angſt und Scham wie ein Kind. Die Kneſen ſprachen ihm Muth zu und verſicherten ihn, er habe keinen Betrug zu befürchten, Milo ſ< werde gewiß kommen , er habe nur bei dem Volke viel zu thun, bis er dieſcs und jenes geordnet, Dann ließen ſie an Mil o#\< {reiben und ihm ‘andeuten, daß er ſo bald als mögli<h nah Belgrad komme , indem die Türken in Sorgen ſeien und dâchten, er werde gar nicht kommen. Endlich kam M ilo\< na< Belgrad. Sobald die Türken ſeine Ankunft vernahmen, war es, als wenn ſie von der Sonne beleuchtet worden wärcn, \o ſchr konnte man ihre