Das Nordlicht. Bd. 1-2

Erscheine als Adler und schrecke die Schlange, Die fürchterlich wütet, zurück in den Staub;

Nun weilt ihre ringelnde Brut schon zu lange Hier oben: dein Rom war ein Unterweltsraub!

Zertritt diesen Glutwurm mit schmerzlosem Fuße: Er knete sich rasch zu verzuckendem Knäul,

O Jupiter, hör uns, auch wir tuen Buße,

Gebiete dem furchtbaren Furiengeheul!

Wir lieben dich, Jupiter, Herr unsrer Schlachten, Du solltest, du guter und leuchtender Gott,

Die anderen Numen zu Tode verachten,

Sonst stürzt dich noch einst ein Olympierkomplott!

Wir wollen von nun an nur dir auf Altären,

Was du und was andere Götter begehren,

Zur Huldigung opfern: den Widder, den Stier,

Die Taube, das Schaf, jedes reinliche Tier,

Auch Sklaven, verlangst du es, schenken wir dir, Der Kaiser und wir!« und da ruft schon die Menge: »O Jupiter, herrsche allein auf der Welt,

Wir weihen dir Tempel, und Feiergesänge

Ertönen für dich, der die Ordnung erhält!«

Schon greift jetzt der Brand nach den weitesten Gassen! Als hungriger, alles verschluckender Wurm,

Beginnt er die Vorstädte rasch zu erlassen,

Und seht, seinen Durst löscht ein düsternder Sturm!

Doch müssen im Bauch die Metalle sich stauen: Sie reißen des Drachen Gedärme entzwei,

Und was nicht die heißen Geweide verdauen, Entfließt seinem Wanste als zuckender Brei.

218