Das Nordlicht. Bd. 1-2

Der Pöbel verläßt nun die dumpfigen Stätten

Des Lasters, weil alles Beflammung bedroht,

Das drängt aus den Schenken, sein Leben zu retten, Und sieht sich schon himmelhoch grellrot umloht.

Gewürgt von Entsetzen, den Plagen und Sorgen, Verlieren die Menschen ihr kleines Vertraun.

Die Nacht ist so schreckvoll, und was bringt der Morgen ? Sie denken mit Grauen ans baldige Graun.

*

Die Gier blitzt im Brunststurm: das donnert ins Rauben. Gelichter, gehorch deinem krallenden Drang!

So schnaube dich aus: du kannst dich dir selber erlauben, Denn plötzlich sind Mörder die Meister vom Strang.

So grinse Begierde aus tierischen Zügen:

In Blutblieken fuchtelt die Schurkennatur,

Die Nasen verkrümmten entsetzliche Lügen:

Den Mord lies! Hier blinkt jede Stirn seine Spur.

Ein Schrei seines Opfers durchgellte die Ohren Von diesem Gesellen, der Trümmer durchsucht: Die Ohrmuscheln sitzen wie knapp angelroren, Das sagt, so ein Kopf ist von uran verflucht.

Dort lungert ein Haufe, mit Beute beladen,

Die Straßen entlang und verspottet Merkur.

Er ruft ihn, verspricht ihn zu Festen zu laden, Doch zeigt sich vom Gott keine irdische Spur. Da pfeift nun der Mob, und ein wildes Geschrei Erklärt, daß er nimmer die Raubgottheit sei!

*

Der Pöbel macht Aufruhr und schwört, daß er Ares Allein seinen Diebsanteil abtreten will, Er flucht und verspricht, daß des Kriegsgottaltares

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