Das Nordlicht. Bd. 1-2

Zuerst ist ihr Sagen zerbrocktes Gestotter,

Sie zerrt noch, zerzaust ihren Sprachenballast, Doch plötzlich entwirrt und enthaspelt sie flotter Die trefflichsten Worte, zu Sätzen gefaßt.

Stets schriller beginnt sie zu wüten, zu wettern, Als schlüge sie Blitze aus stahlhartem Stein, Sie ruft, sie kann Götteraltäre zerschmettern, Und gleich darauf setzt sie den Weltheiland ein!

Schon folgen ihr Mütter und leidende Frauen, Die viele verloren, die Kinder, den Mann: Sie wollen nun gläubig der Leidmutter trauen, Die schmerzensreich ewige Gnade gewann,

Nun zieht sie, im Zuge voraus, durch Gefilde, Wo Atmen Befreiung nach tiefster Gefahr: Am Himmel erschaut sie die Göttin der Milde Und baut ihr im Herzen den Sternenaltar.

Ja, Sterne sind Boten und Blüten der Güte, Denn immer, wenn lodernde Helle erblaßt, Sobald nur der Blutring des Tages verglühte, Ereignet ihr Wink sich als Spender von Rast.

Ihr seliges Wesen ist glühbunt beflügelt.

Ihr gläubiges Funkeln verstrahlt Gottes Macht. Ihr Minnen ist frei und der Weltwunsch gezügelt: Was irdisch erkeimt, wird von ihnen bewacht.

Im Ich-Licht der Sterne, den schützenden Müttern, Sind Sorgen um freundliches Leuchten geschart. Das Licht-Ich der Sterne wird Frauen erschüttern: In Demut ersternen ist weibliche Art.

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