Das Nordlicht. Bd. 1-2

Die nächtliche Ewigkeit: Frauenherz! spendet Erlöschende Sterne der sterblichsten Welt;

Die Milde der glücklichen Lichtfürsten sendet Uns Erdkindern Grüße, durch Mitleid erhellt.

Nun flüstern die Mütter: »Wir werden allnäch tlich Uns hier, unter Bäumen, still wiederum sehn, O bleiben wir, tagsüber, reinlich und rechtlich Und lassen wır nachts uns von Schauern umwehn!

OÖ bringen wir Blüten, die Sterne des Tages, Zum holden und herrlichen Gottesaltar, Dann freuen die Augen des irdischen Hages Der Sterne urkindliche, liebliche Schar!«

Jetzt singen die glücklichen Weiber: »Wir pflücken Die Blüten der Felder, um Gott zu erfreun,

Wir wollen versammelt uns lieben und schmücken Und dann wie die Blätter uns weithin zerstreun!«

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Als vielerlei Länder Sibyllen gebaren,

Hat Romulu’s Wölfin sie alle gesäugt,

Und jetzt stürzt ein Jude das Reich der Gäsaren, Und Ihn hat das Leid aller Menschen gezeugt.

Er ist ein erfeuernder Seelenerwecker,

Er hat hoch vom Kreuze die Erde befreit, Er ist aller Völker Verheißungsvollstrecker, Und wer an ihn glaubt, überflügelt das Leid.

Einst hat ihn die Weibheit der Erde getragen,

Er ward, wie das Licht, der Jungfräulichkeit Kind: Er leidet das Leben, versternt unsre Klagen

Und schenkt dir sein Blut, wie ein Herbstwald dem Wind!

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