Das Nordlicht. Bd. 1-2

Ei der Geist von Dante sich aus Höllenkrallen ? Belebt, vermengt er noch dazu den Rassenschleim ? Durch ihn wird manches fremde Lied in Rom erschallen !

Horcht, jetzt entwindet sich sein Wunsch aus Satansheim, Mit Himmelsrhythmen sprengt er jede Geistesfessel Und spielt nur mehr mit Bildlichkeiten und dem Reim.

Denn peitscht sein Feuergeist auch im Verderbenskessel Die Seelen noch, im starren Kreislauf, auf und nieder, Vertauscht er doch schon Höllenthron und Richtersessel.

Er gibt der Christenheit ihr Rechtsbewußtsein wieder, Er zeigt den Menschen als ein armes Erdensein Und nennt den Leib ein urverfluchtes Leidensmieder.

So gilts aus diesem sich im Geiste zu befrein, Ist in den Körper doch die Seele bloß gebettet, Und in der Diehtung faßt sie schon den Freiheitschein !

Wo Dante Büßer durch ihr Seufzen kühn verkettet, Da hat er rasch den Bann des Einzelseins gebrochen Und Seelen, als des Wortes Widerhall, gerettet.

Des Handelns Einklang hat der Dichter ausgesprochen: Wir hören ihn und übergeben ihn den andern, Und deshalb kommen Büßer vielfach angekrochen.

Verbunden müssen sie dem Heil entgegen wandern, Doch wieder einzeln und entlöst der Glut entschweben, Denn Seelen werden abermals zu Salamandern!

Einst wirst du stark wie irgendwelches Urerbeben, Das stets an Rachefelsen, freudenkündend, rüttelt, Und schreist den Freiheitsschrei, den alle jetzt erstreben!

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