Das Nordlicht. Bd. 1-2

Duecio

Buoninsegna Du volle Allgewalt, die durch die Seelen schallt, Du sollst als Wort den Eindruck meines Ichs erhärten: O, mache mich zu einer klaren Lichtgestalt!

Ihr Fieberblüten, letzter Wünsche Wollustgärten, Laßt meinen Seelenhüter hehr in euch enttauchen, Kommt, Cherubim mit urgezückten Flammengerten!

Aus Zauberbeeten mag die Himmelssehnsucht hauchen: Sie wandle bodenlos und stumm durch meine Seele, Ein Gold soll, um ihr rotes Michumwehen, rauchen!

Seht, nun entstehen Engel ohne deine Fehle,

Jetzt blendet mich ihre ergrellte Helmenhelle,

Doch klärt sichs schon, als ob ein Hauch sich drüber schwele.

Nun wogt ein grüner Frauenchor zur Gnadenquelle. Ein ernster Stolz bewegt ihr weises Erdgehaben, Doch sind sie bloß der Lenz der blauen Traumeswelle.

Nun braust auch diese schon, berauscht durch Schöpfergaben, Die sie ins Mich verbürgt, gewaltsam durch das Fühlen,

Undspricht vom Greisenernst und Jubeln muntrer Knaben.

Wahrhaftig, Kinder singen hold auf Wolkenpfühlen. Wie mild erweichen mich die Schwingen dieser Geister, Die das Gemüt erwärmen und mein Fieber kühlen.

Ein Saumschwall innrer, regenbogenglanzumkreister

Verträumer mystischer, wie nichtigster Gewalten Erscheint uns jetzt, geführt von einem stillen Meister.

Unfaßbare, unendlich letzte Geistgewalten Beginnen, wie aus Schlünden, rein hervorzuklingen, Um demutsvoll um Unsre Liebe Frau zu walten.