Das Nordlicht. Bd. 1-2

Schon winkt der Friede dir, nach einer solchen schweren Reise,

Du gehst bestimmt zum Himmel ein, der Papst wird dir vergeben!«

Der andre aber schrie: »Er rettet mich auf keine Weise!«

Er stöhnt: » Verteufelt war von Kindheit an mein ganzes Leben!«

Da sagt der andere darauf: »Der Papst ist voller Macht und Güte,

Noch scheint ein Jünglingsherz in seinem Innern zu erbeben! Er ist kein Greis, ob er uns auch mit weißem Haupt behüte, Denn als er mir verziehen hat, da schwanden mir dieSinne, Da wars, als neigte sanft zu mir sich eine Frühlingsblüte.

Auch schiens, sie streife zart den Schnee herab, daß er zerrinne:

Da fühlt ich keinen alten Mann, ich ward so voll von Leben,

Ich wußte, sah nur, daß ich Trost für alle Zeit gewinne!«

»Umsonst ist meine Pilgerfahrt, ganz nutzlos mein Bestreben !«

Rief abermals der Wandersmann und wandte sich am Boden:

» Nie kann sich ein Gebet von mır bis hin zu Gott erheben!

Der Böse will aus meinem Ich sein Teil zusammenroden, Ich fühle, wild verzweifelnd, mich bereits in seinen Krallen Und zahl schon, vor Vertragsverfall, mit Satansepisoden.

Die Seele fleucht den Leib bereits, die Seele, die verfallen!

O sieh, wie sie die Glieder krümmt, um höllenwärts zu fegen,

Nun büß ich ewig, ewig lang für dieses Erdenwallen.

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