Das Nordlicht. Bd. 1-2

Ich war fürwahr ein herber Kerl, ein wüster, trüber Degen,

Nur blieb ichs wohl von Angeburt, ich mußte eben töten,

Doch eines Tages konnte sich in mir die Reue regen.

Wie glühte da das Hoffnungsrot empor aus Sternennöten:

Voll Einfachheit schien nun mein Sinn zu Gottes Werk zu stimmen,

Der nächste Morgen aber war ein höllisches Erröten!

So muß die Schönheit in der Welt den Bösen arg er-

grimmen,

Ach, welehen Bruch vollbrachte er, als ich mein Glück ‚verachtet:

Ich warf mich weg, dann durfte nichts als Haß in mir erglimmen!

Doch was ich tat, war stets gewußt! Mein Sinn war nie

umnachtet,

Als Sünder war ich immer frei, mein Blick war niemals kühler:

Ich habe selbst mich schrecklich kalt aus starrem Trotz betrachtet.

Verdammt bin ich in Ewigkeit, ich armer Satansschüler,

Ich füge mich nicht mehr ins Reich, das Gott für uns geschaffen,

Schon fühle ich der Höllenhast verkrümmte Glutenfühler.

Der Abgrund, den ich selbst erschuf, wird nun unendlich klaffen,

Und Schatten werden mir, bei Nacht, von heut ab, stets erscheinen

Und, traurig singend oder stumm, durch dumpfes Dunkel gaffen!

Ph)