Das Nordlicht. Bd. 1-2

Sie singen schon: Wir wollen uns im Mutterschoß vereinen,

Dich hätte bloß ein Fünkchen Glück in Gotteswelt gerettet,

Doch stießest du die Mutter fort, drum müssen wir nun weinen!

Wohl hätte jede Tat von uns mit Gott dich jung verkettet, Das Böse schmiegt ans Gute sich, sonst gäb es keine Güte, Doch hast du uns kein einzigmal im Herzen eingebettet.

Da jedes kleine Tun von uns um dich sich nutzlos mühte, So sei, samt deinem Schlag, verdammt: noch wird der

Fluch sich mehren, Nun nisten wir als Schreck in deinem ruhlosen Gemüte.

Auch unser Abgang von der Welt kann Hader ringsgebären:

Die Hölleist entsetzlich tief und steigt, wenn Sünder sinken,

Ihr Haß ist furchtbar, kann sie doch die ganze Welt begehren! Ja wirklich, sieh, ihr Tor versperrn sichrostgefeite Klinken,

Sie wili mit ihrem Dunkelschlund rasch Schatten geil erschnappen, Ich fühle mich ganz rettungslos, stets schneller, glutwärts hinken!«

Das rief der Pilger, und er riß sein Kleid dabei in Lappen,

Im Staube wälzte er sich bleich, als wär er schon ein Schatten,

Und stand dann auf und schwankte weg, um romwärts fortzutappen.

Ein andrer Zug, der heimwärts ging, schien langsam zu ermatten,

Da sang er denn ein geistlich Lied, voll Gottesfurcht und Würde,

Dann ging die Reise mit Gesang oft lieb und leicht vonstatten. 252