Das Nordlicht. Bd. 1-2

Und als ein Windwehn auf der Flut wie auf und nieder schweilte,

Da schien der Dunst ein Arm zu sein, der Perlensträhne fischte,

Die wohl die Göttin, morgens bleich, von ihrem Leibe streilte.

So lag der Schmuck bei Tag im See, wo sich sein Glanz

erfrischte, Und kam verjünster nur ans Licht, die Göttin hold zu schmücken, Dann wars, als ob sein Perlenblau mit Silber sich vermischte. Doch konnte da die Göttin wohl die Menschen leicht entzücken, Und tauchte je das Strahlennetz dann auf, voll Liehtgezitter, So tats der Wind; doch schiens ein Arm, beim Fischen, zu verrücken!

Zypressen wachten schwarz im Tal, man hielt sie leicht für Ritter,

Und Ölbaumreihen ruhten rings wie müde Bajaderen,

Und schliefen sie, durchglimmte stets ihr Dunstlaub Mondlichtflitter.

Doch schien ihr Wesen kaum der Schlaf bedeutsam zu beschweren.

Gar manche sprang frisch auf zum Tanz, wo andre sich umschlangen,

Und eine ausgestreckte schien schon Wollust zu begehren.

Das Mondlicht war das Flockenbett für mancherlei Verlangen: Undtausend Lagen gaben sich, die Bäume wie die Schatten,

Nun sahn die Pilger, wiesieschonnachandern Posenrangen!

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