Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts
du ſagen ſollen; denn Tag muß es werden in der Welt , es iſt lange genug Nacht geweſen. “
„Ich verſtehe dich niht, Pepi. Wollteſt du, daß es immer Tag wäre? “
„ Nein, ſüßer Engel, ih wünſchte lieber, daß um uns die Nacht nimmer aufhörte, wenn ich an jene ſchönſte meines Lebens denke. “
» Schweig, du Böſewicht, und ſchäme dich, ſo zu reden. Laß mich,“ fuhr ſie fort, als ihr Begleiter ſie zärtlich an ſih drückte und küßte , .. es fonnte uns ja jemand ſehen. Ein Meiſter vom Stuhl, der eine Rede halten wird, und bereitet ſ< durch Küſſen darauf vor! Ich werde dich verflagen; dann ſeßzen ſie dich ab, und wir werden die Zeit, welche du ſonſt in den Logen verſaumteſt , beiſammen zubringen. “
„Um dieſen Preis wäre es faſt der Mühe werth, ſich abſezen zu laſſen. Doch es iſt dix mit deinem hochverrätheriſchen Vorſaße nicht Ernſt. Du weißt ja, daß ich fein unnüßes Spiel treibe, und nur deshalb im Dunkeln wirke, weil ih es ſo kräftiger kann. Hätte mich das Glück in Frankreich geboren werden laſſen, ſo verſchmähte ih es, mi<h mit Geheimniſſen zu umgeben. Dort