Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts
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aber ‘immer noh ſehr ‘thätiger Mann, wurde in den Ruheſtänd verſeßt. Sein gerader, offener und rechtſchaffener Charakter , ſein Eifer für das wahre Beſte des Staates mochten "vielleicht vit zu den Planen “gewiſſer Miniſter gepaßt haben ;“ denn Bolza erklärte ſich glei<h fehr kurz, nachdrücklich und'manchmal în ziemlich ſtarken Ausdrücken dagegen , wenn man den Finanzen zu viel aufbürden wollte. An Bolza’s Stelle kam Hofrath Mietes, welcher gegen" einen der berühmteſten Männer ſeiner Zeit, den Hofrath von Born, auf die undankbarſte Weiſe gehandelt hatte, und zwar nicht ganz von ‘Kenntniſſen und Fähigkeiten entblößt, allein doch' gerade im Fache der Finanzen, ‘die Kunſt, ſeine ‘eigenen auf Koſten jener des Staates zu verbeſſern, vielleicht ausgenommen , nicht ſehr bewandert ‘war.
Dieſér Hofrath Mietes "und “ein Hofagent, Barou Maßburg, hatten mit einander ein Plän<en entworfen, vermittelſt deſſen ſie in kurzer Zeit zu anſéhulichen Reichthümern gelangten. Alle diejenigen, welche" für ihre Liéferungen Forderungen an den Hof zu machen hatten, konnten auf ihre öringendſten Vorſtellungen kein'Geld erhalten. "Die