Der Künstler zwischen Westen und Osten

174 Jakob Böhme

3. Salphur. (Wovon schon früher die Rede war.) Das Prinzip, das dem Feuer in der Natur und der Leidenschaft im Menschen zugrunde liegt. Das astralische Prinzip.

4. Angst — Gewitter, Blitz — Freiwerden. Was im makrokosmischen und mikrokosmischen Ich vorgeht.

5. Licht — Frieden. Was der Geist der Finsternis und dem Kampf entreißt. Rudolf Steiner vergleicht dieses Prinzip dem Geist, der zu Beginn der Genesis über dem Wasser schwebt. Böhme braucht zuweilen

das Gleichnis des Öls.

6. Hall oder Schall. Innerliche Lebendigkeit. Der Laut, der in der Herzensstille, in der Geistesruhe wach wird. Gottes Wort.

7. Wesen und Weisheit Gottes.

Adam Kadmon, der makrokosmische Mensch, war noch ganz in der „Tinktur‘ aufgehoben. Sein Fall ins Irdische vollzieht sich, indem er bis zur vierten Naturgestalt gelangt. Die einzelnen Schöpfungstage reden von dieser Entwicklung nach unten. Als der Mensch die sinnliche Wahrnehmung und die Möglichkeit, selber zu erkennen und zu wählen, erlangt hatte, trat der Umschwung ein. Von nun an konnte er sich aus eigenem Willen etwas „einbilden‘“. Er vermochte sich das Gute oder Böse zu „imaginieren“. Er durfte der „Tinktur“ seine individuellen Taten einprägen. Er war imstande, „magisch“ zu wirken, im lichten oder finsteren Sinne, indem er der „Jungfrau“ oder dem „Teufel“ folste.