Der Künstler zwischen Westen und Osten

Jakob Böhme 181

ton. In seinem Werke: „Vom dreifachen Leben des Menschen“ schreibt er: „Gleichwie wir Menschen mit unsern Augen dieser Welt nicht können Gott und Engel sehen, welche doch alle Augenblicke vor uns sind, ja auch die Gottheit in uns, und wir sie doch nicht mögen ergreifen, wir setzen denn unsere Imagination und ernstlichen Willen in Gott, so erscheinet uns Gott im Willen und erfüllet das Gemüt, da wir dann Gott fühlen und mit unseren Augen sehen. — Also auch im gleichen: So wir unsere Imagination und Willen in die Bosheit setzen, empfangen wir der Höllen Qual im Zorne, und greifet uns der Teufel im Zorne Gottes ins Herze, und wir sehen ihn nicht mit diesen Augen: allein das Gemüte und die arme Seele in ewiger Qual des Urkundes verstehen das und erzittern vor Grimme, daß auch manche Seele verzaget, und sich selber stürzet in die Qual des Urkundes, auch den Leib zum Tode, zum Schwert, zum Stricke und Wasser führet, damit sie nur dieser Qual in diesem Leben, verstehe des dritten Prinzipii, bald los wird, denn sie stehet zwischen Himmel und dieser Weltreich im Spotte, darum eilet sie in Abgrund.“

Die Imagination kann der Seele zum Heil oder Unheil gereichen, je nachdem sie Bildnis der „ewigen und himmlischen Jungfrau“, das heißt der göttlichen Weisheit wird, oder Larve des Teufels.

Magia ist mehr als die Natur. Sie ist ‚die Mutter zur Natur“. „Durch Magiam wird alles vollbracht, Gutes und Böses...” ‚In dem Guten ist sie gut, und in dem Bösen ist sie böse. Sie dienet den Kindern zu Gottes