Der Künstler zwischen Westen und Osten

18h Jakob Böhme

rament inne liegen, welches eine himmlische paradiesische Kraft ist. — Dieselbe Tinktur Brots und Weins ist das wahre Mittel, damit sich Christus der menschlichen Tinktur, als dem menschlichen Leben eingiebet. Denn der Mensch lebet nicht allein von den vier Rlementen, Matth. 4, 4; die grobe Speise,’ welche in den Mund eingehet, erhält nicht allein das Leben, sondern die inwendige Kraft, als die fünfte Essenz, darinnen die Tinktur, als ein geistlich Feuer inne lieget. — Die elementische Speise wirket nur tödlich Fleisch und gibt ein Quellen oder Bewegen des tödlichen Lebens, aber der geistliche Mensch nimmt sein Nutriment von der Quinta Essenzia, und das Feuerleben des Menschen nımmt sein Nuiriment von der Tinktur, denn es ist selber eine Tinktur, als ein geistliches Feuer. Darum flößet Christus sein himmlisch Fleisch und Blut, als das heilige Salböl dem Leben des Menschen durch und mit des wahren Lebens Nutriment, als durch die Tinktur Brot und Wein ein. — Nicht zu verstehen, daß die Tinktur Brot und Wein möglich sei, solches zu fassen, sondern es ist nur ein leidend Mittel dazu, wie der äußere Mund des Menschen nur ein Mittel ist, dadurch dem geistlichen Menschen die Kraft der Tinktur in der Speise eingeflößet wird. — Und darum, daß in Brot und Wein die höchste Tinktur, welche des Menschen Leben am nähesten ist, inne lieget, welche des Menschen Leben am meisten erhält, so hat auch darum Christus dieses Testament darunter geordnet.“